Pressemitteilung | k.A.

Arbeitnehmer lehnen aut-idem ab / Angst um Arbeitsplätze in Generikaindustrie

(Berlin) - Die generische und mittelständische Pharmaindustrie fürchtet Arbeitsplatzverluste im fünfstelligen Bereich, sollte die Regierung an aut-idem festhalten. „Es ist völlig unverständlich, wieso die generische und mittelständische Industrie für ein unsinniges Konzept bluten soll, das mit einem geringen Einsparvolumen nur negative Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung haben wird. Wir fordern den Bundeskanzler dringend dazu auf, seine Haltung zu aut-idem zu überdenken,“ sagte der Geschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes Thomas Hummels jetzt bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und des Deutschen Generikaverbandes am 12. November in Berlin. Die beiden Verbände repräsentieren zusammen 60 Prozent der Arzneimittelindustrie.

Karl Knopp, Betriebsratsvorsitzender der ratiopharm GmbH berichtete von den Ängsten seiner Kollegen in den Betrieben, sollte es zur Einführung von aut-idem kommen. „Mit Sicherheit werden sowohl im Außendienst als auch in der Produktion viele Arbeitsplätze wegfallen. Eingespart wird mit aut-idem viel zu wenig, als dass so ein Systemwechsel akzeptierbar wäre, zumal die Unternehmen einen gesetzlichen Preisabschlag akzeptieren wurden, der in zwei Jahren 900 Millionen DM einspart.““

„Es gibt keine wichtigen und unwichtigen Arbeitsplätze“, betonte Horst Janik, Betriebsrat der Azupharma. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sehen voller Unverständnis auf das Gesetzesvorhaben. Aut-idem bringt für alle nur Nachteile. Für die Mitarbeiter der Hersteller, für die Patienten und auch für die Ärzte.“

Eine gesetzgeberische Alternative zu aut-idem liegt seit Wochen dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages vor. Damit könnten in zwei Jahren insgesamt 900 Millionen DM sicher gespart werden. Mit aut-idem will Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die gleiche Summe sparen. Ob das gelingen kann, wird allerdings nicht nur von den Krankenkassen bezweifelt.

„Vor diesem Hintergrund ist die Gefährdung von tausenden von Arbeitsplätzen in der heute schon angespannten konjunkturellen Situation völlig inakzeptabel“, verdeutlichte Hummels. Niemand könne nach der Sachverständigenanhörung des Gesundheitsausschusses noch erläutern, warum Einzelne geradezu zwanghaft an aut-idem festhalten wollten, wenn die 900 Millionen-Einsparalternative der Industrie für den Festbetragsmarkt nach wie vor stehe und sich der Kanzler im festbetragsfreien Markt mit den forschenden Unternehmen auf 400 Millionen Einsparung in zwei Jahren geeinigt habe.

Die deutschen Generikahersteller und die mittelständische Industrie sichern die preiswerte und qualitativ hochwertige Basisversorgung der Patienten mit Arzneimitteln. Sowohl für die Arzneimittelversorgung als auch für die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine existente und wettbewerbsfähige Generikaindustrie völlig unabdingbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Generikaverband Hardtstr. 4 + 11 82436 Eglfing Telefon: 08847/69090 Telefax: 08847/690999

NEWS TEILEN: