Arbeitgeberverband Pflege: Studie des Bundesgesundheitsministeriums macht die starken Unterschiede in Wirtschaftskraft und Lohngefüge deutlich
(Berlin) - Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, hat gestern (27. Januar 2015) in Berlin gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) die Studie "Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient" vorgestellt. Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), dazu heute in Berlin: "Die Studie zeigt, dass Altenpflegefachkräfte heute bereits angemessen für diesen nicht leichten Beruf bezahlt werden. Die Entlohnung liegt im Bundes-durchschnitt bei brutto 2.528 Euro (West 2.638, Ost 2.023). Das Einkommen ist vergleichbar mit dem von Erziehern in Kindertagesstätten und mit anderen anspruchsvollen Berufsgruppen der Sozialwirtschaft. Diese Erhebung verdeutlicht aber auch die starken Unterschiede in der Wirtschaftskraft der einzelnen Regionen in Deutschland. Das klare Süd-Nord-Gefälle drückt sich auch in der Entlohnung von Pflegefach- und Hilfskräften aus, was in den unterschiedlichen Höhen der Pflegesätze und der Personalschlüssel in den einzelnen Bundesländern begründet liegt." Nicht nachvollziehbar sei jedoch der Vergleich, der in der Studie zwischen den Vergütungssystemen der Krankenhäuser und der stationären und ambulanten Altenpflege gezogen wird. Eine Vollkasko-Versicherung, wie die Krankenversicherung, mit einer Teilkasko-Versicherung, wie der Pflegeversicherung zu vergleichen, helfe - bedingt durch die verschiedenen Finanzierungsmodelle - nicht wirklich weiter. Daraus ergebe sich auch die Unterschiedlichkeit in der Entlohnung von Kranken- und Altenpflegern. "Bei allen Bemühungen durch Politik, Gewerkschaften und Arbeitgebern, die Bezahlung in der Altenpflege weiterzuentwickeln, dürfen alle Beteiligten nicht vergessen, dass jede Kostensteigerung letztendlich für die Beitragszahler, die Kommunen als Sozialhilfeträger, aber auch für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige selbst, finanzierbar bleiben muss. Alte Menschen sollen sich auch weiterhin gute Pflege leisten können. Aus diesem vernünftigen Grund hat sich Staatssekretär Laumann deshalb auch klar gegen flächendeckende und allgemeinverbindliche Tarifverträge in der Pflege ausgesprochen. Tarifpolitik muss dort verhandelt werden, wo sie hingehört, vor Ort im Dialog zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern", so Thomas Greiner.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 8.500 Unternehmen im bpa repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter. Der Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein. www.arbeitgeberverband-pflege.de
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