Arbeitgeber vermissen Dialogbereitschaft bei Tarifkonflikt / Kein Einigungswille bei der IG Metall erkennbar - Streiks und Trillerpfeifen befeuern Eskalationsspirale, anstatt nach Lösungen zu suchen.
(Kassel) - "Die Ganztagesstreiks, mit denen einige Betriebe auch in Nordhessen überzogen worden sind, haben erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen und sind rechtswidrig", so der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen, Jürgen Kümpel.
"Für eine solche Eskalation habe ich Null Verständnis. In den am vergangenen Samstag in Stuttgart abgebrochenen Verhandlungen war bereits eine Einigung in greifbarer Nähe, als die IG Metall den Arbeitgebern die Pistole auf die Brust gesetzt und ein ultimatives Angebot unterbreitet hat, was die Arbeitgeberseite beim besten Willen nicht annehmen konnte. Damit hatte sie es darauf angelegt, die Verhandlung zum Scheitern zu bringen, um die 24-Stunden-Streiks auszurufen. Sowohl die Forderung als auch die Streiks sind rechtswidrig. Denn die Gewerkschaft will, dass die Unternehmen Mitarbeiter für die gleiche Arbeitsleistung unterschiedlich vergüten. Das ist eine diskriminierende und rechtswidrige Forderung, für die nicht gestreikt werden darf. Die Arbeitgeber haben inzwischen Klage beim Arbeitsgericht eingereicht, um mögliche spätere Schadenersatzansprüche gegen die IG Metall durchsetzen zu können. Die Gewerkschaft nutzt ihre Machtposition schamlos aus. Sie bewegt sich auf die rote Linie der Nötigung zu. Letztendlich muss die Einigung am Verhandlungstisch erreicht werden, nicht auf der Straße oder in Kirmeszelten. Wir stehen grundsätzlich für Verhandlungen zur Verfügung, dabei müssen aber auch die Forderungen der Arbeitgeberseite nach flexiblen und höheren Arbeitszeiten Gegenstand sein", so Kümpel.
Hintergrund
Der Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen in Nordhessen ist eine von fünf Bezirksgruppen des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL, bei dem über 530 Unternehmen mit rund 130.000 Beschäftigten organisiert sind. Die Bezirksgruppe in Nordhessen hat 140 Mitgliedsunternehmen mit 24.000 Beschäftigten und vertritt diese in den klassischen Feldern des Arbeits- und Sozialrechtes, ist Tarifpartner und betreibt aktive Bildungs- und Gesellschaftspolitik. Die M+E Industrie in Nordhessen bildet 4.150 Jugendliche aus und schließt jährlich über 1.250 neue Ausbildungsverträge ab.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen Bezirksgruppe Nordhessen e.V.
Achim Schnyder, Leiter Pressestelle
Karthäuserstr. 23, 34117 Kassel
Telefon: (0561) 1091-50, Fax: (0561) 779194