Arbeitgeber mitverantwortlich für Finanzprobleme in der Rentenversicherung
(Berlin) Der Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) Peter Vetter hat die Forderung des Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt nach weiteren Einschnitten in der gesetzlichen Rentenversicherung aufs Schärfste zurückgewiesen.
Präsident Vetter kritisierte in Berlin, dass die Forderung nach einer Anhebung der Altersgrenze auf 67 Jahren gerade von Seiten der Arbeitgeber unglaubwürdig sei, wenn schon heute 60 Prozent der Arbeitgeber keine Arbeitnehmer über 50 Jahren beschäftigen. Vetter weiter: Vor lauter Jammerei scheinen die Arbeitgeber ganz vergessen zu haben, dass sie die hohen Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung durch ihre rigorose Frühverrentungspraxis zum großen Teil selbst verschuldet haben.
Auch die Forderung Hundts nach einer Neuordnung der Hinterbliebenenrenten stieß beim SoVD auf Unverständnis. Präsident Vetter: Anstatt Frauen von der Witwenrente in die Sozialhilfe zu schicken, erwarten wir von den Arbeitgebern konstruktive Vorschläge für eine nachhaltigere Erwerbsbeteiligung von Frauen und für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nahezu jede zweite Witwe in den alten Bundesländern erhalte ausschließlich eine abgeleitete Witwenrente und keine eigene Versichertenrente. Ziel müsse daher sein, die eigenständige Alterssicherung von Frauen weiter voranzutreiben.
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