Arbeitgeber kritisieren geplante Kita-Streiks / VKA: "Gewerkschaften sollten Verhandlungsweg ausschöpfen, bevor sie zum Arbeitskampf aufrufen" / Arbeitgeber haben deutliche Verbesserungen vorgeschlagen
(Frankfurt am Main) - Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren die Entscheidung der Gewerkschaften, die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst für gescheitert zu erklären, um Streiks zu organisieren. "Den Gewerkschaften kann es mit einem Streik offenbar gar nicht schnell genug gehen. Seit Jahresbeginn drohen sie mit einem Arbeitskampf. Dieser soll nun offenbar umgesetzt werden, unabhängig von den Verhandlungen und unabhängig davon, dass die Arbeitgeber von Anfang an verhandlungsbereit waren und längst Vorschläge für Verbesserungen vorgelegt haben", so VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann.
Die Gewerkschaften sind auf keinen der VKA-Vorschläge eingegangen oder haben in irgendeiner Weise Kompromissbereitschaft signalisiert. Sie halten an ihrem Streik-Fahrplan fest. VKA und Gewerkschaften hatten für den 11./12. Mai noch einen Verhandlungstermin vorgesehen. Diesen Termin haben die Gewerkschaften abgesagt und wollen nun laut Ankündigung zu dieser Zeit bereits streiken.
"Wir fordern die Gewerkschaften auf, die Verhandlungen fortzuführen. Gerade in so einem sensiblen Bereich wie der Kinderbetreuung kann man von Gewerkschaften ein besonders verantwortungsvolles Vorgehen erwarten, und dass sie erst den Verhandlungsweg ausschöpfen bevor sie Kinder und Eltern mit einem Arbeitskampf belasten", so Hoffmann.
Die VKA ist bereit, Änderungen, die sich in den Tätigkeiten im Sozial- und Erziehungsdienst ergeben haben, bei der Bezahlung und Eingruppierung entsprechend zu honorieren. Konkret hat die VKA vorgeschlagen, Aufgabenbereiche wie Inklusion, Sprachförderung, musische Erziehung oder Tätigkeiten in pädagogischen Spezialgebieten mit Fachweiterbildungen besser zu berücksichtigen. Für entsprechende Erzieherinnen und Erzieher ergäben sich nach dem VKA-Vorschlag Zugewinne von bis zu 443 Euro monatlich. Das Plus für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger könnte bis zu 200 Euro betragen.
Deutliche Verbesserungen schlagen die Arbeitgeber auch für Kita-Leitungen vor: Bis zu 448 Euro monatlich. Die Gewerkschaften lehnen Verhandlungen über konkreten Änderungsbedarf ab. Sie wollen pauschale Erhöhungen, unabhängig von tatsächlichen Entwicklungen bei den Tätigkeiten.
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