Arbeiterwohlfahrt gründet Arbeitgeberverband

(Bonn) - Zwanzig Verbände und GmbHs der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aus dem gesamten Bundesgebiet haben am 17.01.2003 in Bonn einen eigenen Arbeitgeberverband gegründet. Die AWO will zukünftig zu Tarifstrukturen kommen, die sich von den Vergütungsstrukturen des Öffentlichen Dienstes deutlich absetzen.

Zum Vorsitzenden wurde Andreas Johnsen gewählt. Der 47-jährige Jurist ist derzeit Justiziar des AWO-Bundesverbandes und wurde zum 1.3.2003 zum Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes Mittelrhein in Köln berufen. Zu Stellvertretern wurden Burkard Schiller (Landesverband Bremen) und Andreas Beckmann-Fellgiebel (Landesverband Berlin) gewählt.

"Die Rahmenbedingungen der Einrichtungen der AWO sind einfach zu verschieden, um sie alle über einen Kamm zu scheren. Wir müssen mit den Gewerkschaften zu Regelungen kommen, die diese spezifischen Erfordernisse berücksichtigen, wir wollen aber auch innovative neue Bewertungssysteme von Arbeit entwickeln", erklärte der neu gewählte Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes.

Die Tarifentwicklung im Öffentlichen Dienst und die in den letzten 18 Monaten geführten Reformtarifverhandlungen der AWO mit ver.di haben nach Auffassung der Arbeitgeber gezeigt, dass die bisherigen am Öffentlichen Dienst orientierten Strukturen nicht so veränderbar sind, dass sie auch für bisher nicht tarifgebundene AWO-Gesellschaften attraktiv wären. Deshalb hat die Zahl der nicht tarifgebundenen AWO-Tochtergesellschaften erheblich zugenommen. Die Gründung des Arbeitgeberverbandes war daher eine logische Folge.

An die Gewerkschaften appellierte Johnsen gemeinsam zu Tarifstrukturen zu kommen, die mittel- und langfristig auf die gesamte AWO übertragen werden könnten. Die Chance bestände dabei darin, bei Null anfangen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
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