Pressemitteilung | k.A.

Arbeiten: Neue Lebensperspektive für aidskranke Menschen

(Bonn) - Mit Hilfen für Beschäftigung reagiert die Deutsche AIDS-Stiftung zunehmend auf neue Lebensperspektiven von Menschen mit HIV und AIDS. In den letzten drei Jahren bewilligte sie rund 350.000 Euro für Arbeitsprojekte und individuelle Beschäftigungshilfen. Die Deutsche AIDS-Stiftung stellte im Jahr 2002 insgesamt rund 1,8 Millionen Euro für Unterstützung im Einzelfall und für Hilfsprojekte im In- und Ausland zur Verfügung. Das waren 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen gab die Stiftung bei ihrer Jahrespressekonferenz am 2. Juli in Bonn bekannt.

Seit den Erfolgen der HIV-Therapien ab 1996 trauen sich mehr Betroffene wieder Arbeit zu. Doch zum Wiedereinstieg brauchen sie gezielte Unterstützung. "Ohne spezielle Trainings, Informationsangebote und psychosoziale Beratung sind die meisten nicht für den Arbeitsmarkt gerüstet", sagte Ulrich Heide vom Vorstand der Stiftung. Deshalb unterstütze die Stiftung seit mehreren Jahren gezielt Arbeitsprojekte von Beratungsstellen und fördere Betroffene in Not, die eine Beschäftigung aufnehmen möchten.

Unter den stiftungsgeförderten Angeboten: Das Kölner Arbeits- und Qualifizierungsprojekt Hivissimo, ein Café, in dem betroffene Frauen und Männer Arbeit finden und gleichzeitig ausgebildet werden. Dazu Michael Schuhmacher, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Köln: "Wir haben seit Beginn vor drei Jahren 31 Menschen mit HIV und AIDS beschäftigt und bei der anschließenden Stellensuche unterstützt." Für die Klienten bedeute Arbeit neben dem Lohnerwerb auch Stabilität und Perspektive in einem Leben mit der Infektion und Erkrankung.

Die Zahlen der Stiftung zeigen, dass antragstellende Betroffene, die noch vor wenigen Jahren "aidskrank" vermerkten, heute "HIV-infiziert" angeben. "Trotz veränderter Selbstwahrnehmung, Medikamente und neuer Perspektive sind Betroffene auf dem Arbeitsmarkt zumeist benachteiligt", sagte Christoph Uleer, Vorstandsvorsitzender. So seien sie häufig wegen der starken Therapie-Nebenwirkungen nur eingeschränkt leistungsfähig. "Deshalb sind Angebote so wichtig, die auf die Lebenssituation von Menschen mit HIV und AIDS Rücksicht nehmen".

Aus den Zahlen des AIDS-Zentrums im Berliner Robert-Koch-Institut, RKI, (www.rki.de; Stand: Ende 2002) geht hervor, dass bundesweit etwa 39.000 HIV-infizierte Menschen leben, darunter 5.000 mit AIDS.

Spendenkonto 8004004, Sparkasse Bonn, Bankleitzahl 380 500 00

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche AIDS-Stiftung SdbR Markt 26, 53111 Bonn Telefon: 0228/604690, Telefax: 0228/6046999

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