Pressemitteilung |

Arbeit für alle - statt Vorbehalte schüren

(Bonn) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) kritisiert schärfstens die Aussage des Bundeskanzlers: "Es gibt kein Recht auf Faulheit". Diese Aussage vermittelt den Eindruck, als ob der überwiegende Teil der Arbeitslosen zumutbare Beschäftigungen ablehnen würde.

Nach Auffassung der Vizepräsidentin des SoVD, Marianne Otte, "ähnelt das pauschalierte Bild von Arbeitslosen einem Feindbild, dass von fehlenden eigenen Konzepten zur Problembewältigung ablenken soll".

Die Mehrzahl der Arbeitslosen findet trotz intensiver Bemühungen keine Arbeitsstellen, denn es sind nicht alle Arbeitslosen faul. Hier sind die Wirtschaft und besonders auch der Bundeskanzler gefordert. Auch muss endlich wieder in die Ausbildung und Weiterqualifizierung der Arbeitnehmer investiert werden. Damit könnte entscheidend zum Abbau der Arbeitslosigkeit beigetragen werden, statt auf Greencards und ähnliches zu spekulieren.

Es bedarf einer aktiven Beschäftigungspolitik und gesicherter Aktionspläne für Problemgruppen des Arbeitsmarktes. Dem wachsenden Phänomen von "working poor", wonach immer mehr Beschäftigte in Niedriglohngruppen trotz vollschichtiger Arbeit von Armut bedroht sind, muss begegnet werden. Nach Meinung von Otte: "Arbeitslose können sich in der Regel nicht als reich bezeichnen und Statussymbole des Wohlstands zur Schau tragen wie Managertypen. Wirtschaft und Industrie sind in die Pflicht zu nehmen. Sie müssen endlich genügend qualifizierte Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und auch in die Weiterbildung ihres Personals investieren. Das Problem ist seit langem bekannt und wird immer wieder beklagt, statt es anzugehen. Hier sollte der Sachverstand über den Profit siegen."

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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