"April-Scherz" wird zum bitteren Ernst / FVDZ zum Inkrafttreten der Gesundheitsreform
(Berlin) - April, April! Wie gut wäre es, wenn man alles, was am 1. April passiert, in der Rubrik "April-Scherz" abbuchen könnte. So auch die umstrittene Gesundheitsreform, die pünktlich am Sonntag in Kraft treten wird. Bundespräsident Horst Köhler unterschrieb nach wochenlanger Prüfung das Gesetz noch im März und sah keine "durchgreifenden verfassungsrechtlichen Bedenken". Ob er damit unbewusst eine Posse zum 1. April produziert? Für die Betroffenen - Ärzte, Zahnärzte und Patienten - ist das, was jetzt Gesetz wird, alles andere als eine Posse. Es ist vielmehr bitterer Ernst. Mit dem Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) tritt die generalstabsmäßige Aushöhlung der Grundlagen für eine freie Berufsausübung in die Endphase.
Damit wird Realität, dass das Gesundheitswesen einen "Riesen-Schritt in Richtung Staatsmedizin macht, wie der Vorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte Dr. Karl-Heinz Sundmacher nicht müde wird zu betonen: "Mit dem Gesetz am 1. April kommen mehr Zentralisierung, mehr Reglementierung und mehr Kontrolle. Mit allen Instrumenten dieser Gesundheitsreform wie Basistarif, Gesundheitsfonds und staatlich festgelegtem Beitragssatz werden immer mehr Kompetenzen weg vom Bürger auf Staat und Krankenkassen übertragen."
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte fordert seit vielen Jahren, dass eine Reform des deutschen Gesundheitswesens nicht auf weniger, sondern auf mehr Eigenverantwortung bauen muss. Es benötigt mehr individuelle private Absicherung und nicht mehr Umverteilungselemente und Gleichmacherei, wie sie z.B. dem Basistarif und dem Gesundheitsfonds innewohnen.
Bei so vielen bitteren Fakten, die durch das Gesetz geschaffen werden, kann man in einem der historischen Erklärungsversuche, warum es am 1. April den so genannten April-Scherz gibt, Trost und Rat finden: Der 1. April ist angeblich der Tag des Einzugs Luzifers in die Hölle und daher ein Unglückstag, an dem man sich besonders vorsehen muss.
Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
Pressestelle
Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn
Telefon: (0228) 85570, Telefax: (0228) 347967