Apothekerverband schlägt Alarm: Rezeptbetrug im großen Stil
(Frankfurt am Main) - In fast 20 Apotheken im Rhein-Main-Gebiet wurden in den letzen Wochen gefälschte Rezepte eingelöst. Diese sind so gut nachgemacht, dass sie mit bloßem Auge nicht als Fälschung zu identifizieren sind. Die bisher für die Krankenkassen entstandene Schadenssumme beläuft sich bereits auf rund 50.000 Euro.
Laut Hessischem Apothekerverband (HAV) handelt es sich dabei u.a. um Wachstumshormone, Krebs- und Aidsmittel sowie Hepatitis-Arzneimittel. Die Medikamente haben eines gemeinsam: Sie sind sehr teuer, d.h. die Preise liegen zwischen 2.500 und 4.500 Euro.
Dabei sind die Gewinnspannen für die Straftäter enorm. Sie lösen in der Apotheke das gefälschte Kassenrezept ein und zahlen in der Regel lediglich die Rezeptgebühr von 10 Euro. Die Wachstumshormone werden dann beispielsweise mit horrendem Gewinn in der Bodybuilding-Szene verkauft.
Bei den anderen Produkten vermutet der HAV, dass diese in Ostblockstaaten, in denen kein vergleichbares Gesundheitssystem wie in Deutschland besteht, ebenfalls mit extrem hohen Gewinnen verkauft werden. Gerade Menschen, die von solch schweren Erkrankungen betroffen sind, bezahlen fast jeden Preis für diese Arzneimittel, die sonst nicht zur Verfügung stehen würden.
Der HAV hat seine Mitglieder über diese Vorfälle informiert und dazu aufgerufen, solche hochpreisigen Rezepte genau unter die Lupe zu nehmen und im Zweifelsfall beim Arzt nachzufragen.
Quelle und Kontaktadresse:
Hessischer Apothekerverband e.V.
Kirsten Müller-Kuhl, Pressesprecherin, Marketing und Kommunikation
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