Apotheker-Umfrage zu Rezepten: Fragwürdige Verunsicherung der Patienten
(Berlin) - Zum Bericht, dass mindestens 7.000 ärztliche Rezepte in Deutschland jeden Tag falsch oder unvollständig ausgestellt werden und einer dazu in der "Bild am Sonntag" veröffentlichten Umfrage der Bundesapothekerkammer erklärt der Vorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund), Dr. Maximilian Zollner:
"Diese Daten sind sehr fragwürdig. Und es ist unverantwortlich, mit derart zweifelhaften Aussagen Millionen von Patienten zu verunsichern. Die Apothekerkammer erweckt den Eindruck, dass in den Praxen niedergelassener Ärzte noch gearbeitet wird wie in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Richtig ist, dass nahezu jede Arztpraxis mit Praxissoftware arbeitet, die Rezepte automatisiert ausstellt. Damit ist der Vorwurf, Rezepte seien unvollständig oder unleserlich, völlig unerklärlich.
Wenn die Bundesapothekerkammer Probleme mit Verordnungen sieht, wäre es doch richtiger, darüber zunächst mit der Ärzteschaft zu sprechen, anstatt damit in die Öffentlichkeit zu gehen. So erweckt die Umfrage den Eindruck, dass damit der Berufsstand des Apothekers aufgewertet werden soll. Das ist ein legitimes Anliegen, doch es wäre unredlich, dies damit zu verbinden, einen anderen Berufsstand, wie die Ärzte, ungerechtfertigt zu diskreditieren.
Ich fordere die Autoren und Auftraggeber dieser Umfrage dringend auf, falls tatsächlich Probleme mit ärztlichen Verordnungen bestehen, diese im Dialog mit den Ärzte zu lösen, anstatt Tartarenmeldungen über die Presse zu streuen."
Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
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