Apotheker in Nordrhein: Wenn Schmerzen zur dauernden Qual werden / Rund acht Millionen Deutsche betroffen
(Düsseldorf) - Schmerzen sind normalerweise Warnsignale unseres Körpers. Sie ermahnen uns zur Vorsicht und zeigen, wenn etwas im Organismus nicht in Ordnung ist. Doch für immer mehr Menschen hat der Schmerz diese Schutzfunktion verloren. Er ist selbst zur Krankheit geworden. Rund acht Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Schmerzhilfe unter chronischen Schmerzen. Schmerzpatienten sollten sich selbstverständlich von einem Arzt behandeln lassen. Doch häufig dienen auch die Apotheken in Nordrhein als Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.
"Schmerzen werden als chronisch bezeichnet, wenn sie nach Wegfall der akuten Ursache dauerhaft weiter bestehen", informiert Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. "Durch die ständigen Schmerzreize können sich Nervenfasern in ihrer Struktur verändern. In den Nervenbahnen bildet sich daraufhin eine Art Schmerzgedächtnis, so dass selbst schwache Reize starke Schmerzen auslösen." Betroffen seien zum Beispiel Menschen mit Rückenleiden, Gelenk- oder Gefäßerkrankungen, Rheuma und Osteoporose.
"Chronische Schmerzen sind ein biologisches, psychologisches und soziales Problem. Eine Therapie sollte also alle drei Aspekte miteinbeziehen. Arzneimittel sind eine wichtige, aber nicht die einzige Therapie gegen chronische Schmerzen", sagen die Apotheker in Nordrhein. Bei der Einnahme von Schmerzmitteln sei der Zeitpunkt von großer Bedeutung, zum Beispiel vor oder nach Mahlzeiten. Auf die Dosierungsempfehlung sollte unbedingt geachtet und mit Arzt oder Apotheker besprochen werden. Die Apotheken in Nordrhein helfen gerne weiter und bilden sich regelmäßig fort. Zum Beispiel bei der Großen Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Nordrhein am 8. November in Köln: Rund 400 Apotheker, unter anderem auch aus Nordrhein, informieren sich über rheumatische Erkrankungen.
Neben der Arzneimitteltherapie sei aber auch eine psychologische Betreuung notwendig. "Mit dem Schmerz über Monate und Jahre leben zu müssen, ist eine Dauerbelastung für Psyche und Organismus", berichtet die Pressesprecher. Soziale Kontakte werden vernachlässigt und auch im Berufsleben ist die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt. Schmerzen werden auf diese Weise schnell zum Lebensmittelpunkt. Die daraus resultierenden sozialen und existenziellen Probleme verstärken das Krankheitsbild. "Nicht selten liegt der Grund für chronische Schmerzen im Kopf", so Katzenbach. So bleibe im Schmerzgedächtnis die Erfahrung von Schmerzen gespeichert, auch wenn deren Ursache längst beseitigt sei. In Stresssituationen werde dann das Schmerzgedächtnis aktiviert. "Linderung kann eine Bewegungstherapie, Krankengymnastik oder das Gespräch mit geschulten Therapeuten verschaffen."
Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V.
Pressestelle
Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf
Telefon: (0211) 439170, Telefax: (0211) 4391717
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