Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Apotheker begrüßen Möglichkeit der Arzneimittelauswahl

(Eschborn) - „Wenn die Apotheker die Möglichkeit bekommen, bei verordneten Arzneimitteln wirkstoffgleiche Produkte auszuwählen, können die Ausgaben der Krankenkassen um rund 500 bis 900 Millionen DM gesenkt werden.“ Mit diesen Worten begründete der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes e.V., Hermann Stefan Keller, am 16. Oktober am Rande einer Klausurtagung seines Verbandes die positive Haltung der Apotheker zu diesem Punkt der Gesetzesinitiative von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. „Was in der Schweiz, in Frankreich und in den Niederlanden problemlos funktioniert, sollte auch in Deutschland erlaubt werden.“

Hiermit seien keine Haftungsrisiken verbunden, meinte Keller, der damit auch deutlich Äußerungen von Vertretern interessierter Kreise widersprach. Bei der angedachten „aut-idem-Substitution“ geht es ausschließlich darum, dass der Apotheker ein wirkstoffidentisches Arzneimittel abgibt. Die Verantwortung für die Auswahl von Wirkstoff, Wirkstärke, Packungsgröße und Darreichungsform bleibe weiterhin uneingeschränkt beim Arzt. Im übrigen solle der Arzt auch weiterhin die Möglichkeit behalten, durch einfaches Ankreuzen auf dem Rezept die Arzneimittelauswahl durch den Apotheker auszuschließen. „Wer jetzt Haftungsargumente anbringt hat hierfür letztlich nur einen Grund: seine eigenen ökonomischen Interessen.“

Im übrigen sei die Arzneimittelauswahl durch Apotheker im Notdienst bereits heute gängige Praxis. „Wenn der Arzt ein Arzneimittel verordnet hat, das die Apotheke nicht am Lager hat – und es nachts natürlich auch nicht schnell besorgen kann - darf der Apotheker schon jetzt ein anderes Präparat abgeben, wenn es den gleichen Wirkstoff, die gleiche Wirkstärke und die gleiche Darreichungsform hat. Dem Patienten werden hierdurch langwierige Wege erspart, ohne dass er einen Nachteil bei seiner Therapie in Kauf nehmen muss.“ Ergeben sich bei der Auswahl Bedenken, ist der Apotheker natürlich verpflichtet, Rücksprache mit dem Arzt zu nehmen. „Dies wird auch in Zukunft so sein“ meinte Keller.

Apothekerinnen und Apotheker seien die Arzneimittelfachleute schlechthin. „Wir haben die aut-idem-Substitution unter anderem deswegen schon seit langem gefordert, weil sie die Möglichkeit bietet, durch Einsatz pharmazeutischen Fachwissens Kosten bei gleichbleibender Qualität zu reduzieren. Dies ist eine intelligente Antwort auf die Kostenproblematik der gesetzlichen Krankenkassen – zum Nutzen der Patienten!“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Postfach 57 22 65732 Eschborn Telefon: 06196/9280 Telefax: 06196/928556

NEWS TEILEN: