APM: Verbraucheraufklärung über Produkt- und Markenpiraterie / Wanderausstellung Schöner Schein. Dunkler Schatten. in Stuttgart / Eröffnung am 17.07.2008 im Terminal des Flughafens Stuttgart / Fälschungen oft minderwertig, gesundheitsgefährdend oder lebensbedrohlich / Erheblicher Schaden für den Standort Deutschland
(Berlin/Stuttgart) - Am 17. Juli 2008 startete der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) im Stuttgarter Flughafen die Wanderausstellung Schöner Schein. Dunkler Schatten. APM wurde 1997 als Gemeinschaftsinitiative maßgeblich vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Markenverband und dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) gegründet und zählt heute über 80 in- und ausländische Unternehmen zu seinen Mitgliedern. Der Hausherr Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH, und Dr. Rüdiger Stihl, Vorsitzender des APM, nahmen die Eröffnung vor. Es ist die erste öffentliche Station der Wanderausstellung. Bis zum 07. August ist sie im Verbindungsgang Terminal 1 3 / Ebene 3 zu sehen. Ziel der Ausstellung ist es, die Verbraucher stärker zu sensibilisieren. Neben Waren aus dem Textil- und Accessoirebereich werden auch alltägliche Konsumgüter wie Spirituosen, Zigaretten und diverse Kosmetika ausgestellt. Zudem wird besonderes Augenmerk auf sicherheitsrelevante Güter wie Bohrmaschinen, Bremsscheiben und Kugellager gelegt.
Mit der Wahl von Dr. Rüdiger Stihl zum neuen Vorstandsvorsitzenden des APM im April dieses Jahres hat der Aktionskreis den Schwerpunkt seines Tätigkeitsfeldes neu ausgerichtet. Standen bisher die Unterstützung von Politik und Behörden, die Beratung der Mitgliedsunternehmen sowie der Institutionen und branchenübergreifende Austausch von Informationen im Vordergrund, liegt der Fokus jetzt auch verstärkt in einer offensiv angelegten Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel einer umfassenden Verbraucheraufklärung.
Warnung vor kriminellen Netzwerken
Die Produkt- und Markenkriminalität betrifft nicht nur Hersteller und Markeninhaber. Diese international organisierte Kriminalität geht alle an, auch die Käufer. Meist sind die gefälschten Produkte minderwertig, oft sicherheits- und gesundheitsgefährdend oder gar lebensbedrohlich. Die EU-Zollstatistik 2007 weist z. B. im Kosmetik- und Körperpflegebereich eine Zunahme der Sicherstellungen um 264 Prozent, bei Spielzeug um 98 Prozent und bei Medikamenten um 51 Prozent gegenüber 2006 aus. Die Fälscher gehen mit hoher krimineller Energie ans Werk.
Dr. Rüdiger Stihl betonte in seiner Rede zu Eröffnung der Wanderausstellung: Produkt- und Markenpiraterie hat bereits einen ungeheuren Umfang angenommen. Dahinter stehen kriminelle Netzwerke. Jeder Kauf gefälschter Ware ist eine Unterstützung der organisierten Kriminalität. Die Käufer solcher Waren machen sich also auf alle Fälle hoffentlich unwissentlich zum Komplizen dieser kriminellen Netzwerke.
Krebsgeschwür der Globalisierung
Die deutsche Wirtschaft leidet erheblich unter den gefälschten Produkten. Letzte OECD-Erhebungen gehen davon aus, dass gut fünf Prozent des Welthandels auf den Umsatz mit Piraterieware entfallen, das entspricht einem Handelsvolumen von 25 bis 30 Milliarden Euro allein in Deutschland. Etwa 70.000 Arbeitsplätze gingen am Standort Deutschland dadurch verloren. Damit betrifft Produkt- und Markenpiraterie auch die Arbeitnehmer, denn die Zunahme der Aktivitäten der Piraten gefährdet langfristig die bestehenden Arbeitsplätze in den deutschen Produktionsstätten. Dr. Rüdiger Stihl sieht darin eine häufig unterschätzte Gefahr: Die Produktpiraterie ist das Krebsgeschwür der Globalisierung. Es handelt sich um eine weit fortgeschrittene Krankheit, die im Verborgenen wuchert und mit erschreckender Rasanz wächst.
Aufklärung des Verbrauchers notwendig
Auf die Absatzmärkte gelangt die Fälschungsware über Internetplattformen, Flohmärkte oder in Touristengebieten. Die Ausstellung auf dem Flughafen ist daher mit Bedacht gewählt. Manches Urlaubsschnäppchen entpuppt sich hinterher als teurer Bumerang. Dennoch greifen die Verbraucher zu: Wichtiger Schwerpunkt im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie ist daher für den APM die Aufklärung Denn nur durch gezielte Informationen über Risiken und Hintergründe kann eine Änderung im Kaufverhalten erreicht und der Markt für die Fälscher eingedämmt werden.. Dazu soll die Wanderausstellung auf verschiedenen deutschen Flughäfen und in Einkaufszentren einen Beitrag leisten.
Die Aufklärungskampagne wurde von der Hamburger Werbeagentur Economia in Zusammenarbeit mit der Hamburger Agentur für Live-Kommunikation mixundpartner realisiert.
Quelle und Kontaktadresse:
APM Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V.
Doris Möller, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
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