AOK will Wartelisten-Medizin
(Berlin) – Mit einem rigorosen Streichkonzert will der AOK-Bundesverband die ambulante Versorgung beschneiden. In einem „Sofortprogramm zur Stabilisierung der GKV-Finanzen“ fordert der AOK-Bundesverband die Rücknahme der Entbudgetierung sowohl der Haus- als auch der Kinder- und Jugendärzte. Zudem sollen die Leistungen für Terminvermittlungen gestrichen werden.
„Damit werden alle Bemühungen, die ambulante Versorgung zu stärken und das Terminangebot für GKV-Patienten auszubauen ad absurdum geführt“, erklärt Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, und prophezeit:
„Gleichzeitig lange Wartezeiten auf Termine anzuprangern, ist entweder Realitätsverweigerung oder eine gezielte Provokation gegenüber allen Vertragsärztinnen und Vertragsärzten. Die Zeche dafür werden die Patienten bezahlen, denn es ist für jeden wirtschaftlich denkenden Kassenvorstand nachvollziehbar, dass eine sinkende Vergütung reduzierte Leistung nach sich zieht. Kassenärzte werden mit dieser Kürzungsorgie ihr Angebot weiter auf das gesetzliche Mindestmaß einschränken.“
Man könne nur mit dem Kopf schütteln, wie sich manche Kassenverantwortliche aus der gemeinsamen Versorgungsverantwortung verabschieden und in blinder Sparwut die etablierten ambulanten Strukturen unwiederbringlich aufs Spiel setzen.
Interessanterweise findet das millionenschwere Sponsoring der AOK im Profisport, wie dem Fußball, Handball, und Basketball im Sparpapier der Kasse keine Erwähnung.
Quelle und Kontaktadresse:
Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V., Adrian Zagler, Bereichsleiter(in) Kommunikation, Chausseestr. 119b, 10115 Berlin, Telefon: 030 288774-0