Anzahl der Spender wieder leicht gestiegen - Spendenvolumen 2012 knapp unter dem Vorjahr / Studie der GfK im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. zur "Bilanz des Helfens"
(Berlin) - Die Deutschen haben im Jahr 2012 rund 4,2 Milliarden Euro gespendet. Damit liegt das Volumen der privaten Spenden etwa 2 Prozent unter dem Vorjahr. Nach den Rückgängen im Jahr 2011 ist die Zahl der Spender im Jahr 2012 leicht gestiegen - vor allem im vierten Quartal konnten deutlich mehr Menschen zum Spenden motiviert werden. Dies sind Ergebnisse der Studie "Bilanz des Helfens", die von GfK im Auftrag des Deutschen Spendenrats jährlich durchgeführt wird.
Rund ein Drittel der Deutschen im Alter von über zehn Jahren spendete im Jahr 2012 an Hilfsorganisationen, Kirchen oder gemeinnützige Organisationen. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der Spender damit um 2 Prozent auf 22,5 Millionen Personen. Gleichzeitig ging die Spendenhäufigkeit von durchschnittlich 6,7 Spenden pro Jahr auf 6,5 Spenden zurück. Die durchschnittliche Höhe pro Spende ist seit Jahren stabil auf einem Wert von rund 29 Euro. Betrachtet man das Gesamt-spendenvolumen über einen längeren Zeitraum, so zeigt sich seit dem Jahr 2006 eine leichte Aufwärtsbewegung von durchschnittlich rund 1,3 Prozent pro Jahr.
Deutlich mehr Neuspender im Jahr 2012
Insgesamt 5,5 Millionen Deutsche waren im letzten Jahr Neuspender, das heißt Menschen, die im Vorjahr 2011 nicht gespendet haben. Damit stieg die Quote der Neuspender deutlich. Allein im vierten Quartal ist es den gemeinnützigen Organisationen gelungen 2,1 Millionen neue Spender aus allen Einkommens- und Bildungsschichten zu motivieren. Insbesondere unter 60-Jährige, Frauen und Haushalte mit Kindern zählten zu den Neuspendern. Auslöser waren allerdings nicht große medienwirksame Katastrophen, wie beispielsweise das Erdbeben in Haiti oder die Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2010. "Wir freuen uns, dass mehr Neuspender speziell durch das Internet, die persönliche Ansprache und Freunde sowie durch die Präsenz der Organisationen in den klassischen Medien aktiviert werden konnten. Ob sich darin bereits eine Trendwende hin zu einer stärkeren "Kultur des Gebens" und ein Generationswechsel in Deutschland abzeichnet, ist jedoch noch nicht absehbar, so Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats e.V.
Mehr Zuwendungen für Kultur und Tierschutz
Von den Spenden floss mit rund 74 Prozent der Hauptanteil in die humanitäre Hilfe. Kultur- und Denkmalpflege mit rund 8 Prozent und der Tierschutz mit 6 Prozent des Spendenaufkommens erreichten auch im Jahr 2012 eine Steigerung der Spendeneinnahmen. Umweltschutzorganisationen verbuchten gleichbleibend rund 4 Prozent aller Spenden für sich.
Zur Studie
Die "Bilanz des Helfens" im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. ist ein Teilergebnis der Studie GfK CharityScope, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert. Mit GfK CharityScope ermittelt GfK im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geld-, Sach- und Zeitspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Spendenrat e.V.
Daniela Felser, Geschäftsführerin
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Telefon: (030) 467 05-200, Telefax: (030) 467 05-202