Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

Anuga: Vertrauen aufbauen durch Information und Transparenz

(Köln) - "Wir müssen den Verbraucher über das informieren, was wir tun. Nur ein gut informierter Verbraucher kann Vertrauen aufbauen und bewahren", dies forderte Dr. h.c. August Oetker in seiner Rede auf der Anuga - Auftaktveranstaltung am 12. Oktober 2001 in Köln.

Im Zug der BSE-Krise und anderer Lebensmittelskandale werde die Sicherheit der Lebensmittel und die Funktionsfähigkeit der Sicherungssysteme von der Öffentlichkeit zunehmend bezweifelt.

De facto sei die Lebensmittelsicherheit noch nie so hoch gewesen wie heute, dennoch sei die Diskrepanz zwischen dieser wissenschaftlichen Feststellung und öffentlicher Stimmungslage groß und wachse bei jeder Krise.

Lebensmittelsicherheit müsse für alle Glieder der Erzeugungs- und Vermarktungskette oberste Priorität haben. Dies sei eine ständige Aufgabe der Wirtschaft, dazu trage insbesondere die Ernährungsindustrie täglich mit effizienten Sicherheits- und Qualitätsmanagementsystemen bei. Bei führenden Markenartikelunternehmen werde für diese Aufgabe bis zu 2 % des Umsatzes dafür aufgewendet. Um dies transparenter zu machen, müsse sich die Industrie stärker dem Verbraucher öffnen und Einblick in die moderne Lebensmittelverarbeitung geben. Dazu biete sich ein bundesweiter Tag der Offenen Tür an.

Von der Politik erwartet Oetker europäische Lösungen zu allen Fragen der Lebensmittelsicherheit. Dies gelte insbesondere für die Lebensmittelkennzeichnung. Diese werde vom Verbraucher heute vielfach nicht verstanden. Deshalb setze sich die Ernährungsindustrie für eine Vereinfachung in der Weise ein, dass nur Angaben auf dem Etikett erscheinen, die eine Mehrheit der Verbraucher als Kaufentscheidungshilfe benötige. Weitere Informationen sollten über Internet und touch-screens in den Supermärkten angeboten werden.

Kritisch setzte sich Oetker mit dem Preiswettbewerb bei Lebensmitteln auseinander. Industrie und Handel hätten über Jahre hinweg mit Niedrigpreisen Sozialpolitik gemacht, insbesondere für einkommensschwache Teile der Bevölkerung.

Dem Ansehen der Lebensmittel habe die nach unten gerichtete Preisspirale in den Augen der Verbraucher aber nicht gedient, es habe sich allerdings die Meinung gefestigt, dass Nahrungsmittel in Deutschland billig sein müssen. Zufriedenheit und Vertrauen der Verbraucher habe man so nicht gewinnen können.

Quelle und Kontaktadresse:
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