ANUGA 2003: Ernährungsindustrie hofft weiter auf Konjunkturwende
(Bonn) - Vom 11. bis 15. Oktober 2003 stellen Unternehmen der Ernährungsindustrie aus aller Welt auf der ANUGA in Köln ihre Produkte aus. Die ANUGA ist die bedeutendste Info- und Ordermesse der Ernährungswirtschaft weltweit. Sie bietet einen hervorragenden Überblick über die aktuellen Trends. Die deutsche Ernährungsindustrie erhofft sich von der ANUGA entscheidende konjunkturelle Impulse.
Verhaltener Aufschwung beruht auf Exporterfolgen
Nach einem Abschwung im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der Ernährungsindustrie im ersten Halbjahr diesen Jahres im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 nach Berechnungen der BVE erfreulicherweise um 2,2 Prozent auf 62,8 Mrd. Euro. Diese Entwicklung geht allerdings nur auf Exportsteigerungen zurück.
Im Ausland setzt die deutsche Ernährungsindustrie auf Qualität "Made in Germany" und steigerte ihren Auslandsumsatz im ersten Halbjahr 2003 um 8,1 Prozent auf 11,9 Mrd. Euro. Die Unternehmen erwarten für 2003 insgesamt zweistellige Wachstumsraten, weil die EU-Osterweiterung zum 1. Mai 2004 die Hauptmärkte im Ausland weiter öffnet.
Durch die seit Juli 2003 geltenden sogenannten Doppel-Null-Lösungen bei verarbeiteten Lebensmitteln ist der gemeinsame Markt für Lebensmittel für rund 480 Millionen Verbraucher in West-, Mittel- und Osteuropa heute praktisch schon Realität. Bereits im ersten Halbjahr 2003 stiegen die deutschen Lebensmittelexporte in die Beitrittsländer um 4,1 Prozent auf 711 Millionen Euro; die Einfuhren verarbeiteter Lebensmittel aus den künftigen EU-Partnern schnellten in der ersten Jahreshälfte 2003 um fast 30% in die Höhe, auf 804 Millionen Euro.
Wende auf dem Inlandsmarkt steht noch aus
Auf dem Inlandsmarkt hat sich hingegen die Negativentwicklung des Jahres 2002 weiter beschleunigt. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2002 ging der Inlandsumsatz der Ernährungsindustrie um 4,7 Prozent auf 50,9 Mrd. Euro zurück. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem zweiten Halbjahr, in dem zumindest einige Branchen wetterbedingt zugelegt haben dürften.
Generell jedoch üben die Verbraucher aufgrund der Unsicherheiten über ihre wirtschaftliche Zukunft weiter Konsumzurückhaltung und kaufen vornehmlich preisorientiert ein. Insbesondere werden sie durch die gegenwärtigen politischen Diskussionen über Reformen des Arbeitsmarkts und der sozialen Sicherungssysteme verunsichert. Angesichts dessen brauchen Bürger und Unternehmen nachhaltige, d. h. auf langfristigen gesetzlichen Grundlagen stehende Impulse für mehr Konsum und Investitionen.
Denn bei steigenden Kosten sind die Erträge in der gesamten Branche unter Druck. Die Unternehmen sehen sich daher zu weiteren Rationalisierungsinvestitionen gezwungen. Entsprechend sank die Zahl der Beschäftigten auch im ersten Halbjahr 2003 um 0,9 Prozent weiter, auf insgesamt gut 523.000.
Ein Ausweg ist, auch im Binnenmarkt auf Qualität und Innovationen zu setzen, um die Bedürfnisse der Verbraucher noch besser zu befriedigen: Mit neuen Produkten, höheren Qualitäten, einem besseren Sortiment und einem zielgenauen Angebot in neuen Absatzwegen. Die ANUGA bietet hierzu eine Plattform, sich über die neuesten Trends zu informieren, Produktneuheiten und Ideen vorzustellen sowie Vertriebspartner für neue Absatzwege und Absatzmärkte zu gewinnen. Die Ernährungsindustrie sieht der ANUGA als Leistungsschau und konjunkturellem Impulsgeber daher mit großer Erwartung entgegen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn
Telefon: 0228/308290, Telefax: 0228/3082999