Antragsrekord bei Stiftungsprogramm zur Hochschullehre: "Jetzt muss die Politik reagieren"
(Essen) - Die deutschen Professoren brennen darauf, die Lehre zu verbessern. Das belegt ein neuer Antragsrekord beim Stiftungsprogramm "Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre". Das Interesse ist größer als die Möglichkeiten privater Geldgeber. Der Stifterverband fordert nun die Politik auf, die Dynamik aufzugreifen und die Förderung innovativer Lehrkonzepte zu systematisieren und zu institutionalisieren.
Essen/ Berlin, den 11.9.2012. "Wir sind schlicht überwältigt von der Resonanz auf das Programm. Jetzt sollte auch die Politik reagieren", sagt Volker Meyer-Guckel, der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes: "Jahrelang hieß es, für Lehrentwicklung an Hochschulen ließen sich keine Projekte definieren, es gäbe keine Antragsteller und keine Bewertungskriterien. Unser Programm widerlegt jedes dieser Argumente. Die Nachfrage ist so groß, dass sie unsere Kapazitäten nahezu überfordert. Wir brauchen in Zukunft dringend eine öffentliche finanzierte Institution für die Vergabe und peer-basierte Bewertung von Lehrinnovationsprojekten. Die Qualitätssteigerung, die die Hochschullehre dadurch erfahren würde, wäre unermesslich."
Beim gemeinsamen Programm der Baden-Württemberg Stiftung, Joachim Herz Stiftung und des Stifterverbandes haben sich 210 Hochschullehrer für 15 Fellowships beworben. Im Vorjahr hatte es 181 Bewerbungen gegeben. Die Fellowships sind mit jeweils bis zu 50.000 Euro dotiert. Sie sollen Anreize für die Entwicklung und Erprobung neuartiger Lehrformate schaffen, den Austausch der Hochschullehrer und die Verbreitung der entwickelten Projekte befördern und im Ergebnis zu einer systematischen Weiterentwicklung der Lehre in curricularer, didaktischer und methodischer Hinsicht beitragen. Über die Auswahl der Fellows entscheidet Ende Oktober eine Jury.
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