Antibiotika-Resistenzen: "Wichtiger Schritt nach vorn"
(Berlin) - Zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD im Deutschen Bundestag erklärt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Matthias Borst, heute: "Der VDGH begrüßt die Absicht der Regierungsfraktionen, Antibiotika-Resistenzen durch gemeinsame Anstrengungen zu vermindern. Wir haben Bundesgesundheitsminister Gröhe die Unterstützung unserer Industrie zugesagt. Mit präziser Labordiagnostik kann der zielgenaue Einsatz von Antibiotika erheblich verbessert werden."
Nach Schätzungen der WHO sterben jährlich 700.000 Menschen weltweit durch resistente Keime. Der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika fördert die Resistenzbildung, die Heilkraft vieler Antibiotika geht damit verloren. Die jährlichen Kosten durch Antibiotika-Resistenzen liegen EU-weit bei ca. 1,5 Mrd. Euro. Die OECD befürchtet einen Anstieg auf 2,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2050, wenn nicht gegengesteuert wird. "Die Regierungsfraktionen bringen es auf den Punkt, wenn sie die Kosten für die erforderliche Diagnostik als Investitionen in die Zukunft bezeichnen", sagt Borst. Dies sei ein wichtiger Schritt nach vorn: "Ungleich höhere Kosten für Fehltherapien und Antibiotika-Resistenzen lassen sich durch den Einsatz von Diagnostika einsparen", betont der VDGH-Chef.
Der Antrag der Regierungsfraktionen sieht insgesamt 26 Punkte vor. Im Fokus stehen die Human- und Tiermedizin sowie die Nutztierhaltung. Bestehende nationale und internationale Aktionspläne werden fortgeführt. Die Entwicklung diagnostischer Schnelltests und Labortests soll gefördert werden. Ferner soll geprüft werden, ob Regelungen zur Erstattung von diagnostischen Verfahren weiter verbessert werden müssen. Der VDGH setzt auf eine positive Schubwirkung: "Vor allem in der hausärztlichen Versorgung müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass bei unklaren Infektionen zunächst getestet wird und nicht gleich das vermeintlich günstige Antibiotikum verschrieben wird", unterstreicht der VDGH-Vorsitzende.
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