Pressemitteilung | ACE Auto Club Europa e.V.

Anti-Stau-Therapie zu Ostern

(Stuttgart) - Damit die Fahrt in die Osterferien nicht gleich im Verkehrsstillstand endet, hat der ACE Auto Club Europa eine Anti-Stau-Therapie vorgeschlagen. Entscheidend dabei sei, dass Autofahrer belastete Strecken von vornherein meiden. Ein wirksames Mittel um der drohenden Blechlawine zu entgehen bestehe auch darin, die Reise früher oder später anzutreten, als dies die Masse der Automobilisten tue. Das Staurisiko lasse sich nicht zuletzt durch gezieltes Fahrverhalten mindern, erklärte der ACE am 5. April in Stuttgart. Der Club hat die Kernpunkte seiner Anti-Stau-Therapie so zusammengefasst:

Vor dem Start in die Ferien: Verkehrsprognosen auswerten, Ausweichrouten planen, Reisezeitpunkt antizyklisch steuern und falls vorhanden, Navigationssystem aktivieren. · Die Beschleunigungsspur an Autobahnauffahrten voll ausnutzen. Wer am Anfang "hineindrängelt" bringt den fließenden Verkehr zum stocken und gefährdet sich und andere.

Grundsätzlich die rechte Autobahnspur befahren. Der äußere, linke Fahrstreifen ist nur zum Überholen bestimmt. Wer links fährt, obwohl rechts alles frei ist, halbiert die Kapazität der Autobahn und trägt so zur Staubildung bei.

Chronische Linksfahrer provozieren andere dazu, verkehrswidrig rechts zu überholen. Nur bei zähfließendem Kolonnenverkehr auf allen Spuren, dürfen linksfahrende Fahrzeuge mit geringfügig höherer Geschwindigkeit und mit äußerster Vorsicht rechts überholt werden.

Besonders bei dichtem Verkehr kommt es darauf an, "ausgleichend" und vorausschauend zu fahren. Schnelles Vorfahren, abruptes Bremsen - das ist Gift für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss.

Reißverschlusssystem vorschriftsmäßig anwenden. Das heißt, durch vernünftiges Abstandhalten Lücken ermöglichen. Bei Fahrbahnverengungen - etwa im Baustellenbereich - die Spur bis zur Verengung befahren und erst dann einfädeln; sonst bahnt sich die Aggression ihren Weg und der endet häufig im Unfall. Beim Einfädeln gilt das Prinzip Partnerschaft. So wird vermieden, dass der Reißverschluss klemmt.

Vor Verlassen der Autobahn rechtszeitig auf die rechte Spur zur Abfahrt wechseln. Ein plötzlicher Fahrbahnwechsel provoziert nicht nur Panikbremsungen und Hupkonzerte, sondern lässt auch die Unfallgefahr hoch schnellen. Wer die Autobahn verlässt, sollte sich selbst bei Kolonnenverkehr geduldig in die rechte Spur einreihen und keinesfalls riskante Überholmanöver starten.

Bei Stop-and-go-Verkehr keine großen Lücken zwischen den Fahrzeugen lassen. Wer sich anders verhält, gibt nur dem gefährlichen Fahr- und Stau-Intervall zusätzlich Futter. Damit wächst das Risiko, in einen Auffahrunfall verwickelt zu werden.

Wer doch im häufig unvermeidbaren Stau landet, sollt laut ACE folgende Regeln beachten:

Auf das Stauende nur mit vermindertem Tempo und ausreichendem Sicherheitsabstand heranfahren. In dieser Phase ist es zur Vermeidung von Auffahrunfällen sinnvoll, die Warnblinkanlage einzuschalten.

Für Rettungs- und Polizeifahrzeuge ist eine Gasse freizuhalten. Bei dreispuriger Autobahn liegt dieser Korridor zwischen der mittleren und der linken Fahrspur.

Trotz Staustress heißt es jetzt, ruhig und entspannt zu bleiben. Selbstvorwürfe oder Wutausbrüche strapazieren die Nerven zusätzlich. Gegenmittel: Musik hören oder selbst ein Lied auf den Stau pfeifen.

Falls es im Stau überhaupt nicht mehr vorwärts geht, Motor abstellen.
Den Wagen nur im Notfall verlassen, auch wenn nichts mehr geht – die Autobahn ist kein Wanderweg!

Zwecks Luftzufuhr Seitenfenster und Schiebedach öffnen. Autotüren sollten, wenn überhaupt, nur mit größter Vorsicht geöffnet werden. Hier besteht Crashgefahr wegen Motorradfahrern, die sich unerlaubterweise aber allzu gerne zwischen den Autoschlangen hindurchmogeln.

Verkehrsfunk hören und auf der Straßenkarte nach eventuellen Ausweichrouten suchen.

Auch Kinder im Auto leiden unter Staustress. Such- und Rätselspiele sind geeignete Gegenmittel. Sie bringen Spaß und dämpfen Missmut und Gereiztheit.

Achtung! Hat sich der Stau endlich aufgelöst, jeden Versuch unterlassen, die verlorene Zeit durch Raserei einzuholen.

Nach Stauende genügt es, zügig zu beschleunigen. Mit trägen Fahrzeugen, wie etwa Wohnwagengespannen, sollte nach dem Stau nicht unmittelbar auf die Überholspur gewechselt werden. Andernfalls löst sich der Stau weniger schnell auf.

Klar, unsere Anti-Stau-Therapie kann sich nur gegen Symptome der Verkehrsbeeinträchtigung richten. Gegen die Stauursachen – unbegrenztes Verkehrswachstum, begrenzter Verkehrsraum - ist bislang kein Kraut gewachsen. Die Länge der Straßen des überörtlichen Verkehrs ist zwischen 1991 und 1998 von 226.300 km auf 230.700 km gewachsen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,9 Prozent. Die Anzahl der Kraftfahrzeuge hat im gleichen Zeitraum von 43,1 Mio. auf 49,2 Mio. und damit um 14,2 Prozent zugenommen.

Quelle und Kontaktadresse:
ACE Auto Club Europa e.V. Schmidener Str. 233 70374 Stuttgart Telefon: 0711/53030 Telefax: 0711/5303168

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