Anstieg der Netzentgelte treibt Stromkosten / Verordnungslücke sofort schließen und Eigenkapitalrendite senken
(Hannover) - Strom wird im kommenden Jahr deutlich teurer. Der Grund sind die Transportgebühren im Netz. Sie steigen Anfang 2012 durchschnittlich um fast 10 Prozent. Spitzenreiter: Stadtwerke Kiel (+35 Prozent), DEW Dortmund (+32 Prozent), N-Ergie Nürnberg (+25 Prozent) sowie RWE Rhein-Ruhr (+24 Prozent).
"Ein erneuter Anstieg der Strompreise durch höhere Netzentgelte ist ein harter Schlag für die mittelständische Wirtschaft", kommentiert Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e.V. (VEA). Der VEA stellte bereits zuvor in seinem Strompreisvergleich 14 Prozent höhere Kosten fest.
Medienberichten zufolge bezifferte die Bundesnetzagentur das Ausmaß der Erhöhungen auf rund zwei Milliarden Euro. Den Weg bereiteten Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Juni 2011. Demnach ging die Regulierungsbehörde beim Genehmigen von Maximalerlösen für die Netzbetreiber bisher zu strikt vor. Der BGH kippte diese Praxis. Die Verordnungslücke nutzten die Netzbetreiber sofort und erhöhten ihre Preise.
"Die Politik ist jetzt gefordert, damit die Anreizregulierung nicht wirkungslos bleibt. Der preissenkende Produktivitätsfaktor muss wieder in Kraft gesetzt und die maximal erlaubte Eigenkapitalrendite für Netzbetreiber deutlich gesenkt werden", fordert Dr. Stuke.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA)
Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer
Zeißstr. 72, 30519 Hannover
Telefon: (0511) 98480, Telefax: (0511) 9848-188
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