Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Anlagebetrug: Finger weg von windigen Anlagen

(Berlin) - Die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte sind nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden 1999 gegenüber 1998 um sieben Prozent auf 16.510 angestiegen. Der dabei entstandene Gesamtschaden ging dabei von einer Milliarde DM auf 741 Millionen DM zurück. Allerdings ist dies nur die Spitze des Eisberges. Die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle liegt weitaus höher. Denn viele geprellte Anleger melden den Betrug nicht der Polizei.

Doch einmal unter Verdacht geraten und angezeigt, hatten Geldanlagebetrüger 1999 in Deutschland schlechte Karten: Während allgemeine Betrugsdelikte zu rund 80 Prozent geklärt wurden, konnten die polizeilichen Fahnder so gut wie alle erfassten Anlagebetrugsdelikte aufdecken. Schwacher Trost für die Betrogenen, denn ihr Geld sahen die Meisten nicht wieder.

Im vergangenen Jahr versuchten dubiose Geschäftemacher unter anderem, Ängste der Bevölkerung vor Euro-Schwäche und Armut im Alter zu nutzen, um windige Anlagen zu verkaufen. Darüber hinaus reichte das Spektrum obskurer Offerten von exotischen Aktien über heiße Terminspekulationen bis hin zu undurchsichtigen Immobilienprojekten. Daher sollten Anleger deutliche Warnsignale beachten:

- Telefonkontakt: Obwohl gesetzlich verboten, knüpfen die meisten unseriösen Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon. Bei solchen Anrufen gilt: Nicht auf ein Gespräch einlassen.

-Gewinnversprechen: Astronomische Renditen blenden Anleger und verleiten sie zu unbedachten Entscheidungen. Orientierungshilfe: Sichere Anlagen bringen derzeit etwa fünf Prozent Zinsen. Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös.

- Bankgarantien: Immer wieder bieten unseriöse Vertreiber Bankgarantien als vermeintlich hoch rentable Kapitalanlage ohne Risiko an. Ohne Risiko, da als Sicherheit für die Einlage bei Kreditinstituten Wertpapiere deponiert würden. Gehe etwas schief, könne die ausgegebene Bankgarantie auf einem "zweiten Kapitalmarkt" verkauft werden. Doch diesen Markt gibt es nicht. Und: Die ausgegebenen Garantien sind oftmals Fälschungen.

- Provisionsregelungen: Hohe Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der "Anlagespezialist" eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Zeigt sich, dass Provisionen verschleiert oder falsch ausgewiesen sind, unbedingt die Finger von der Offerte lassen.

- Auslandsadressen: Haben Vertragspartner oder Vermittler ihren Geschäftssitz in exotischen Ländern, können geschädigte Kunden rechtliche Ansprüche nur schwer durchsetzen. Die Werbung mit ausländischen Steueroasen ist meist nur ein Köder für gutgläubige Sparer.

- Zeitdruck: Häufig setzen die schwarzen Schafe des Geldgeschäfts Anleger mit dem Argument unter Druck, nur ein sofortiger Entschluss garantiere Spitzengewinne. Doch die Erfahrung zeigt: Übereilte Entscheidungen führen oft auf die Verluststraße.

- Folgegeschäfte: Um potenzielle Anleger in Sicherheit zu wiegen, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontrakt mit geringem Kapitaleinsatz stattliche Gewinne aus. Zumeist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Auch hier gilt: Nicht auf solche Angebote einlassen.

Anleger, die keine unerfreulichen Überraschungen erleben wollen, wenden sich direkt an seriöse Banken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399

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