Angespannte Lage auf dem europäischen Getreidemarkt / Nüssel fordert dringend wirksame Maßnahmen zur Entlastung
(Bonn) - Hervorgerufen durch außerordentlich hohe Ernteerträge in fast allen EUMitgliedstaaten und in den benachbarten mittel- und osteuropäischen Ländern herrscht auf dem Getreidemarkt anhaltender Mengen- und Preisdruck. Die diesjährige Gesamternte von 285 Mio. t übersteigt den Verbrauch im Binnenmarkt um voraussichtlich fast 40 Mio. t.
Um den Markt wirksam zu entlasten, setzt sich Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), für zusätzliche Drittlandsexporte ein. Im laufenden Wirtschaftsjahr wurden erst knapp 10 Mio. t ausgeführt.
Zur Marktentlastung sind jedoch 30 Mio. t Getreideexporte erforderlich.
Belastet wird die Wettbewerbsfähigkeit europäischen Getreides durch die ungünstige Währungsparität zwischen Dollar und Euro. Nüssel hat EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel aufgefordert, eine aktivere Exportpolitik umzusetzen. Neben der bereits erfolgten Ausschreibung von Gersteausfuhren sollten auch Ausschreibungen für Weizen sowohl aus dem freien Markt als auch aus Interventionsbeständen eröffnet werden. Das der EU derzeit zugebilligte WTO-Kontingent von 25,5 Mio. t bietet dafür eine legitime Richtschnur, so Nüssel in einem Schreiben an die Brüsseler Kommissarin.
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