An den Grenzen der EU und in Deutschland: Wir dürfen die Flüchtlinge nicht vergessen
(Berlin) - "Es ist mehr als nötig, dass der Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt zeigt: Bei allen Herausforderungen rund um die Corona-Impfungen wird nicht vergessen, wie viele Fragen der Flüchtlingspolitik auf der Tagesordnung stehen, Fragen, die durch die Pandemiesituation verschärft werden," sagt Caritas-Präsident Peter Neher. "Vom Gipfel muss ein Impuls für konkretes Handeln in Deutschland, aber auch in Europa ausgehen, nachdem die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ihre flüchtlingspolitischen Vorhaben nicht zu Ende bringen konnte".
An den europäischen Außengrenzen, in Griechenland aber auch an der bosnisch-kroatischen Grenze, leben Tausende Geflüchtete in katastrophalen Zuständen. "Deutschland muss sein politisches Gewicht dafür einsetzen, dass die Schutzsuchenden fairen Zugang zum Asylverfahren erhalten und dass die Mitgliedstaaten an den Außengrenzen solidarisch unterstützt werden," so der Caritas-Präsident.
Menschen in Flüchtlingsunterkünften brauchen dringend alternative Unterbringung
Unter den geflüchteten Menschen, die in Deutschland leben, sind Bewohnerinnen und Bewohner von Flüchtlingsunterkünften einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt, die wichtigen Hygieneregeln sind dort nicht leicht einzuhalten. Die Menschen brauchen dringend andere Unterbringungsmöglichkeiten: Leerstehende Hotels, Ferienwohnungen oder Tagungshäuser müssen viel konsequenter als bisher genutzt werden. Die Ausgabe von Schutzmasken hat höchste Priorität.
Ehrenamtliches Engagement von zentraler Bedeutung
"Herausfordernd ist und bleibt, dass viele Beratungs- und Begegnungsangebote seit Monaten nicht in gewohnter Form stattfinden können," so Neher. An vielen Orten können Angebote digital fortgesetzt werden, Ehrenamtliche und Geflüchtete sich weiter austauschen. Vielerorts haben sich auch Geflüchtete für ehrenamtliche Aufgaben gemeldet, etwa um ältere Menschen beim Apothekenbesuch zu unterstützen. "Die Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der Arbeit von und mit Geflüchteten ist unverzichtbar für die Integration".
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V.
Mathilde Langendorf, Pressestelle Berlin
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
Telefon: (0761) 2000, Fax: (0761) 200541
Hauptvertretung Berlin
Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin
Telefon: (030) 284447-42, Fax: (030) 284447-55
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- 20 Jahre Tsunami: "Wir brauchen dringend wieder eine weltweite Welle der Solidarität."
- Caritas-Präsidentin lädt Friedrich Merz zu einer Tour mit einem Stromspar-Berater ein
- „Gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht engagementfreundliche Strukturen“ Engagementstrategie der Bundesregierung ist Stückwerk