AML-Mitgliedertreffen in Bonn / Fahrzeuglogistiker besorgt über Kostensituation der Branche
(Bonn) - Ein durchweg negatives Bild ergab die Diskussion über die aktuelle Kostensituation der Branche anlässlich der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins Automobillogistik im BSL e.V. (AML) am 14. September in Bonn. Die Hauptproblemfelder lassen sich unter den Stichworten: Anstieg der Dieselkosten, EU-Fahrerarbeitszeitrichtlinie und digitaler Tachograf zusammenfassen.
Nachdem wir die Maut zumindest in Teilen weiterreichen konnten, bescheren uns die aktuellen Preiserhöhungen des Dieselkraftstoffes eine neue Kostenfalle. Die so genannten Dieselklauseln, die viele Unternehmen mit ihren Auftraggebern vereinbart haben, greifen entweder zu spät oder zu kurz und bedürfen oftmals der Überprüfung, kommentiert Konrad Lehner als AML-Vorsitzender die derzeitige Situation.
Dabei stehen den Fahrzeuglogistikern und den von ihnen eingesetzten Unternehmen nach einhelliger Ansicht der AML-Mitgliedsvertreter noch weitere Kostenhämmer ins Haus. Sollte die neue EU-Fahrerarbeitszeitrichtlinie bis zum Jahresende nicht in deutsches Recht umgesetzt werden, droht ab Januar eine Gleichsetzung beruflicher Arbeits- und Bereitschaftszeiten mit entsprechender Konsequenz auf dem Arbeitszeitkonto der Fahrer. Warum sich ausgerechnet einige CDU-regierte Bundesländer gegen die Neuaufnahme der Initiative dazu im deutschen Bundesrat sperren, ist für die Vertreter der Fahrzeuglogistiker mehr als unverständlich.
Neuer zusätzlicher Aufwand steht Anfang 2006 mit Einführung des digitalen Tachografen vor der Tür. Da wären zum einen die Kosten der Geräte an sich, hinzu kommt die Einarbeitung der Mitarbeiter sowie Kosten für eine spezielle Software zur vorgeschriebenen Archivierung der gespeicherten Daten. Diese müssen spätestens alle drei Monate heruntergeladen werden. Geschätzter Aufwand: 30 Minuten pro Fahrzeug. Da kommt bei größeren Flotten doch einiges zusammen. Wer wird uns die Standzeiten der Fahrzeuge und den Einsatz der Mitarbeiter entgelten? Für Konrad Lehner steht jedenfalls fest, dass erneute Gespräche über die derzeitige Situation der Branche mit ihren Kunden, also den Automobilproduzenten, unerlässlich sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Verein Automobillogistik im BSL e.V. (AML)
Ingo Hodea
Weberstr. 77, 53113 Bonn
Telefon: 0228/9144029, Telefax: 0228/91440729