Altersarmut: SoVD macht sich gegen Nullrunde bei Grundsicherung stark
(Hannover) - Es bleibt dabei: Das Gesicht von Altersarmut in Deutschland ist weiblich. Über 20 Prozent der Frauen sind betroffen. Anlässlich des „Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut“ am 17. Oktober macht sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen sowohl für eine Erhöhung der Regelsätze in der Grundsicherung als auch für eine konsequentere Bekämpfung der Strukturen stark, die Frauen in die spätere Altersarmut treiben.
Etwa jede fünfte Frau hat im Alter zu wenig Geld zum Leben. Bei Männern liegt die Zahl deutlich niedriger. „Jeder Mensch, der unter dem Existenzminimum leben muss, ist ein Mensch zu viel. Die Zahlen zeigen jedoch, dass beim Kampf gegen Altersarmut insbesondere die Senior*innen in den Mittelpunkt gerückt werden müssen“, betont Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Besonders kritisch sieht er deshalb die geplante Nullrunde bei der Grundsicherung, die nicht nur das Bürgergeld, sondern auch die Grundsicherung im Alter betrifft.
„Die Aufmerksamkeit hat sich bislang nur auf die Nullrunde beim Bürgergeld konzentriert. Fakt ist aber: Auch armutsbetroffene Senior*innen werden dann leer ausgehen“, so Swinke. Statt polemischer Debatten brauche es vielmehr einen Regelsatz von mindestens 750 Euro im Monat. „Nur dann ist ein armutsfestes Niveau gegeben“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Aus Sicht des größten niedersächsischen Sozialverbands dürfe man aber nicht nur versuchen, die aktuellen Brandherde bei der Altersarmut zu löschen. „Es muss darüber hinaus viel mehr dafür getan werden, dass es erst gar nicht so weit kommt“, fordert Swinke. Ein besonders großes Problem sei dabei die Tatsache, dass Frauen überdurchschnittlich oft in Mini-Jobs oder zu einem niedrigen Lohn arbeiten und noch immer schlechter bezahlt werden als Männer. „Niedersachsen ist ein Niedriglohnland und Frauen sind von geringer Bezahlung besonders häufig betroffen. Deshalb brauchen wir nicht nur einen Mindestlohn von mindestens 15 Euro, sondern auch eine Verbesserung der Tarifbindung“, so der niedersächsische SoVD-Chef. Denn: Nur ein guter Lohn könne spätere Altersarmut verhindern.
Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Elin Schweiger, Referent(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480, Fax: 0511 7014870