Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Altersarmut: „Politik muss aufwachen und handeln“

(Hannover.) - Bundesseniorenministerin Lisa Paus hat heute den Altersbericht der Bundesregierung vorgestellt – mit erschreckenden Zahlen: 17 bis 19 Prozent der über 65-Jährigen gelten als armutsgefährdet. Auch in Niedersachsen sind zahlreiche Ältere von Armut bedroht. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert deshalb nicht nur Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut auf Bundesebene, sondern sieht auch die Landesregierung und Kommunen in der Pflicht.

Altersarmut ist in Deutschland schon lange ein Problem. Doch der aktuelle Altersbericht zeigt: Die Quote der betroffenen Senior*innen liegt mittlerweile über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Auch in Niedersachsen liegt das Armutsrisiko bei fast 18 Prozent. „Die Politik hat bislang alle Alarmsignale überhört und viel zu wenig gegen Altersarmut getan. Spätestens jetzt muss sie aber aufwachen und schnell handeln. Immer nur Zahlen zu präsentieren, reicht längst nicht mehr“, sagt Dirk Swinke.

Dabei seien nicht nur bundespolitische Maßnahmen wie eine grundlegende Rentenreform, die für armutsfeste Renten sorgt, notwendig. „Auch das Land Niedersachsen und die Kommunen müssen mehr tun“, fordert Swinke und ergänzt: „Niedrige Renten kommen von niedrigen Löhnen. Die Landesregierung muss deshalb endlich effektiv etwas gegen den Niedriglohnsektor tun.“ Dabei gehe es zum Beispiel um die Begrenzung von Leiharbeit, Minijobs und Befristungen.

Aber auch die niedersächsischen Kommunen sind aus Sicht des SoVD beim Kampf gegen Altersarmut in der Verantwortung. „Sie müssen mit ihren Angeboten ganz konkret das Leben der Betroffenen verbessern“, betont der Vorstandsvorsitzende. Es müsse vor Ort eine viel bessere Beratungsstruktur zu den Themen Grundsicherung und Schulden geben, die Gesundheitsförderung müsse ausgebaut und Menschen stärker finanziell unterstützt werden – gerade, wenn es etwa um die Nutzung von Bussen und Bahnen geht. „Das Problem wird sich nicht von alleine lösen. Wir brauchen deshalb verschiedene Maßnahmen, die Hand in Hand gehen und ein menschenwürdiges Leben im Alter ermöglichen“, so Swinke.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480

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