Altenpflege erhält Unterstützung zum Nein zur generalistischen Pflegeausbildung
(Berlin) - Seit Jahren setzt sich das Bündnis für Altenpflege vehement gegen die von der Bundesregierung geplante Reform der Pflegeausbildung ein. Wird das sogenannten "Pflegeberufsgesetz" wie im vorliegenden Entwurf beschlossen, schafft die Regierung den spezialisierten Altenpflegeberuf ab. Dieser wird aber mit Blick auf den demografischen Wandel und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Zukunft dringend gebraucht. Unterstützung bekommt das Bündnis nun auch aus der Kinderkrankenpflege.
Der Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD) und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) forderten nun ihrerseits, den Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in der pflegerischen Erstausbildung zu erhalten. Ziel sei es, einen Verlust von Qualität und Kompetenz zu verhindern, wie er sich nach Einführung der generalisierten Ausbildung in der Schweiz gezeigt hätte.
"Der zunehmende Widerstand gegen die Pläne der Bundesregierung, die Ausbildungen von Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege in einer Ausbildung zusammenzufassen, zeigt, dass die Brisanz des Themas mittlerweile breit anerkannt wird. Aus Sicht der Altenpflege gefährdet die Bundesregierung mit ihrer Reform die Versorgung von pflegebedürftigen alten Menschen. Sie würde gänzlich ohne Not das Erfolgsmodell einer spezialisierten Altenpflegeausbildung beenden. Dabei zeigen die über die Jahre steigenden Ausbildungsahlen, dass der Altenpflegeberuf gefragt ist", so Peter Dürrmann, Sprecher des Bündnisses.
Ähnlich wie von Seiten der Vertreter der Kinderkrankenpflege geäußert, sei mit der generalistischen Pflegeausbildung ein erheblicher Verlust an Kompetenz für den Bereich Altenpflege zu befürchten. "Wo es keinen Altenpfleger, keine Altenpflegerin sondern nur noch den Pflegefachmann oder die Pflegefachfrau mit Rumpfausbildung gibt, wird die Qualität in der Versorgung zwangsläufig abnehmen. Die Regierung forciert mit ihren Reformplänen eine Ausbildung, die am wachsenden Bedarf nach Spezialkenntnissen völlig vorbeigeht. Das kann sich mit Blick auf die steigenden Zahlen von Menschen mit Demenz und chronisch schwerstmehrfacherkrankten Pflegebedürftigen nur rächen. Wir fordern einen Stopp der Reformpläne und einen Austausch darüber, wie die Altenpflege weiterentwickelt und nicht abgeschafft wird", so Dürrmann.
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