Alliance Healthcare und Gehe wollen mehr als 25 Prozent der Filialen schließen / ver.di und Betriebsräte fordern Beschäftigungs- und Standortgarantie
(Berlin) - Die pharmazeutischen Großhandelskonzerne Alliance Healthcare (AHD) und Gehe haben gestern (7.4.) die Gesamtbetriebsräte über die beabsichtigte Schließung von elf der 42 Niederlassungen informiert.
Betroffen davon wären zunächst rund 400 der insgesamt 4.200 Beschäftigten. Zudem seien erhebliche Umstrukturierungen in den Zentralen mit weiterem Personalabbau geplant, teilte das Management mit. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) spricht von einem "reinen Abbau- und Verschlankungsprogramm ohne strategischen Sinn". Siegmar Roder, auf ver.di-Bundesebene zuständig für den Pharma-Großhandel: "Extreme Rabattschlachten haben die Gewinne der Unternehmen seit Jahren nahe Null schmelzen lassen. Diese Managementfehler sollen nun mit der Abrissbirne gegen die Beschäftigten verschleiert werden". Die Gewerkschaft will jetzt gemeinsam mit den Betriebsräten eigene Vorschläge entwickeln. Vorab soll ein Sachverständiger, der bereits beauftragt ist, jede einzelne Planung auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen.
Das Management der Unternehmen will im ersten Schritt die AHD-Niederlassungen Bochum, Saarbrücken, Leipzig, Itzehoe, Bayreuth, Osnabrück, Dresden, Kassel und die Gehe-Niederlassung Günzburg schließen. Im zweiten Schritt sollen nach Fertigstellung eines Neubaus in Erlangen die AHD-Niederlassung Würzburg sowie die Gehe-Niederlassung Nürnberg folgen.
ver.di und die Gesamtbetriebsräte fordern von den Unternehmen eine
Beschäftigungs- und Standortgarantie. Darüber hinaus müsse jede Betroffene und jeder Betroffene ein Angebot zur Weiterbeschäftigung in der Nachbarniederlassung bekommen.
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ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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