Pressemitteilung | Bayerischer BauernVerband (BBV)

Alles Müller-Taktik oder was? / MeG-Vorstände waren bei Molkerei-Veranstaltung nicht eingeladen

(München) - Die Molkerei Müller setzt jetzt darauf, einen Keil zwischen die Vorstände der Milcherzeugergemeinschaften (MeG) und die MeG-Mitglieder zu treiben. Zu einer Informationsveranstaltung der Molkerei in Fischach gestern Abend (09. April 2008) waren MeG-Mitglieder, viele Einzellieferanten und Molkerei-Mitarbeiter geladen. Die Vorstände und die Beiräte der schwäbischen Milcherzeugergemein schaften, die derzeit ebenfalls noch Lieferanten der Molkerei sind, waren nicht eingeladen und wurden auch nicht zugelassen. Damit setze die Molkerei ihre Politik fort, die in einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung bereits als „früh kapitalistische Methode, die nicht zum Managementstil des 21. Jahrhundert gehören sollte“, bezeichnet wurde.

Immerhin konnten die MeG’s nach der Großdemonstration am 31. März 2008 in Aretsried, bei der die „Fairness“ zu Grabe getragen wurde, einen ersten Erfolg verbuchen. Die von der Molkerei angedrohte Milchpreisdifferenzierung und damit Schlechterstellung der MeG-Mitglieder um 25 Prozent bis zum 15. April wurde von der Molkerei zurückgezogen.

Als Reaktion auf die bundesweit aufsehenerregende Aktion vor der Haupt verwaltung der Molkerei Müller wurde von Seiten der Molkerei die Zusammen arbeit gekündigt. Zum Teil sind hier Betriebe betroffen, die seit mehr als 100 Jahren an die Molkerei Müller liefern. Die Milchvermarktung der ehemaligen Müllerlieferanten haben die schwäbischen MeG’s jetzt selbst übernommen. Nach Angaben des Vorsitzenden der MeG Augsburg-West, Reinhold Mayer, laufe die Vermarktung auf Hochtouren und die Abholung der Milch am 16. April sei gewährleistet. Reinhold Mayer betont, dass die MeG erleichtert sei, künftig nicht mehr mit einem Unternehmen zusammenarbeiten zu müssen, das seinen Lieferanten mit einem derartigen Ultimatum gedroht hat. Gerade das Müller-Angebot, den Milchpreis an einem Durchschnittspreis zu orientieren, zeige, wo die Reise für die bei Müller verbliebenen Lieferanten hingehe, wenn unter den Molkereien Einigkeit herrsche.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts Pressestelle Max-Joseph-Str. 9, 80333 München Telefon: (089) 558730, Telefax: (089) 55873505

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