Pressemitteilung | k.A.

Allerletzte Chance für Toll Collect

(Bonn) - Den jetzt zwischen der Bundesregierung und Toll Collect erzielten Kompromiss zur Einführung der Lkw-Maut bezeichnet der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) „als allerletzte Chance für den Mautbetreiber“. Man frage sich allerdings, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Dr. Gregor Schild, weshalb eine Einigung nicht schon vor vierzehn Tagen möglich gewesen sei. „Musste dafür wirklich so viel Porzellan zerschlagen werden?“

Gegen eine stufenweise Einführung der Maut haben die deutschen Spediteure nach Schilds Worten im Prinzip nichts einzuwenden. Warnen müsse man die Bundesregierung jedoch eindrücklich davor, angesichts leerer Kassen technische Defizite zu Lasten der Branche zu ignorieren. Die so genannte „Maut light“ dürfe erst dann starten, wenn sicher sei, dass das System einwandfrei funktioniere.

Das setze einen mindestens sechsmonatigen Probebetrieb unter Volllast voraus. Nach den bisherigen Erfahrungen müsse allen Mautpflichtigen ausreichend Zeit gegeben werden, das System auf Fehler zu testen, schreibt der Verband. Auch das Verkehrsministerium müsse sein „Controlling“ verstärken, damit sich das Debakel der vergangenen Monate nicht wiederholen könne. „Wenn das System bei der Einführung auch nur die kleinsten Fehler aufweist, entsteht ein irreparabler industriepolitischer Schaden für den Standort Deutschland“, warnt Schild.

Darüber hinaus fordert der DSLV die Bundesregierung eindringlich auf, jetzt die Zeit zu nutzen die zwischen Berlin und Brüssel offenen Harmonisierungsfragen zu klären. Man wolle nicht länger vertröstet werden, heißt es in der Branche. Ankündigungen und Versprechungen habe es inzwischen genug gegeben. Jetzt müsse die Bundesregierung zeigen, dass sie die Interessen deutscher Unternehmen und deren Mitarbeiter genauso energisch vertrete, wie dies in anderen westeuropäischen Nachbarländern schon lange üblich sei.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV) Weberstr. 77, 53113 Bonn Telefon: 0228/9144027, Telefax: 0228/91440727

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