Pressemitteilung | VAMV e.V. - Verband alleinerziehender Mütter und Väter - Bundesverband

Alleinerziehende zeigen Bundesregierung die rote Karte: „Ich bin kein Single!“

(Bonn) - Alleinerziehende zahlen ab dem 1.1.2002 mehr Steuern, denn dann tritt das Zweite Gesetz zur Familienförderung in Kraft. Der Haushaltsfreibetrag (bisher 5.616 DM) wird bis zum Jahr 2005 sukzessive abgeschafft. Alle Eltern, die erst im Jahr 2002 mit ihren Kindern alleine leben, werden in Steuerklasse 1 eingestuft und damit sofort wie Singles besteuert.

Mit einem Jahresbruttoeinkommen von 45.000 DM zahlen Alleinerziehende 2002 mit dem reduzierten Haushaltsfreibetrag 330 DM mehr Steuern. Werden Sie sofort wie Singles besteuert, fehlen ihnen sogar 1.700 DM in der Haushaltskasse. Bei einem Jahreseinkommen von 60.000 DM beträgt die Mehrbelastung 350 DM bzw. 2000 DM. Die höheren Steuern verschlingen in den meisten Fällen mehr als die Kindergelderhöhung von 30 DM monatlich.

„In den VAMV-Büros laufen die Telefone heiߓ, so Edith Schwab, Bundesvorsitzende: „Alleinerziehende - laut Armutsbericht der Bundesregierung die am stärksten von Armut betroffene Bevölkerungsgruppe - wollen es sich nicht gefallen lassen, die Kindergelderhöhung der rot/grünen Bundesregierung zu finanzieren.“ 1/3 der Kosten von insgesamt 6 Mrd. DM zahlen die erwerbstätigen Alleinerziehenden. Darüber hinaus werden 30% der Alleinerziehenden von der Kindergelderhöhung ausgeschlossen, da diese auf die Sozialhilfe angerechnet wird.

Der VAMV organisiert einen bundesweiten Protest gegen die ersatzlose Streichung der Steuerklasse II. Mit 100.000 roten Postkarten „Ich bin kein Single...!“ fordern Alleinerziehende den Bundesfinanzminister in den nächsten Wochen auf, Steuergerechtigkeit für alle Familien herzustellen und für eine ausreichende Kinderförderung zu sorgen.

Wer sich an der Protestaktion beteiligen möchte oder Hintergrundinformationen zum Wegfall des Haushaltsfreibetrages wünscht, kann sich an den VAMV Bundesverband wenden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband alleinerziehender Mütter und Väter - Bundesverband e.V. Beethovenallee 7 53173 Bonn Telefon: 0228/352995 Telefax: 0228/358350

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