Alarmstufe Rot: Stoppt die Schließung von Geburtskliniken!
(Karlsruhe) - Statement von Andrea Ramsell, Präsidiumsmitglied und Beirätin für den Angestelltenbereich
"Die um sich greifende Schließung von geburtshilflichen Kliniken ist ein Skandal. Seit Jahren warnt der Deutsche Hebammenverband vor den Folgen. Die Grundversorgung von Mutter und Kind kann so von den Kliniken nicht mehr gewährleistet werden. Wenn geburtshilfliche Kliniken durch wirtschaftlichen Druck ungeplant und unkontrolliert schließen müssen, dann bedeutet das für Schwangere und Gebärende, dass sie unzumutbar weite Wege, überfüllte Geburtsstationen und völlig überlastetes Personal an anderer Stelle in Kauf nehmen müssen.
Es ist völlig unverständlich, wie wenig die Geburtshilfe in der Krankenhausreform eine Rolle spielt, obwohl sie mit jährlich mehr als 700.000 Fällen einer der Hauptgründe ist, warum Menschen ein Krankenhaus aufsuchen. Was uns hier vorgestellt wird, ist nicht nur ein K.O.-Urteil für die klinische Geburtshilfe in den Regionen, sondern offenbart auch den niedrigen Stellenwert, den Geburten in unserem Land haben.
Mit jeder Geburtsklinik, die wegfällt, verschwindet ein Geburtsort und eine dringend benötigte ambulante Notfallversorgung ersatzlos von der Landkarte. Frauen, Neugeborene und ihre Familien müssen sich aber überall in unserem Land auf eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Geburtshilfe und erreichbare Versorgung verlassen können. Das geht nur mit ausreichend Hebammen und ausreichend finanziell gesicherten Standorten. Eines ist klar: Wer eine Reform vorantreiben möchte, die ihren Namen verdient, muss die Finanzierung der Geburtshilfe auf den Bedarf von Frauen und Familien ausrichten und nicht an falschen finanziellen Anreizen festhalten."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV) - Bundesgeschäftsstelle
Michaela Peeters, Referentin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstr. 26, 76133 Karlsruhe
Telefon: (0721) 981890, Fax: (0721) 9818920