Alarmierende Entwicklung auf dem Bauarbeitsmarkt
(Hannover) - Nach den vor kurzem vom Landesarbeitsamt Niedersachsen/Bremen vorgelegten Arbeitslosenzahlen für den Monat Juli 2001 ist in den Bauberufen eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Das bedeutet, dass zur Zeit 19.800 Bauarbeiter in Niedersachsen ohne Arbeit sind. Insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen dagegen um nur ein Prozent über dem Vorjahresstand.
Auch bei der Kurzarbeit führen die Bauarbeiter die Statistik an. Von 5.700 gemeldeten Kurzarbeitern im Monat Juli 2001 in Niedersachsen waren mit 2.600 etwa die Hälfte Bauarbeiter. Nach Einschätzung des Verbandes der Bauindustrie für Niedersachsen ist diese Entwicklung, insbesondere deshalb dramatisch, weil sie sich zur Hauptbauzeit ereignet und damit für die Wintermonate einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf dem Bauarbeitsmarkt erwarten lässt.
Eine Wende ließe sich nach Ansicht des Verbandes nur erreichen, wenn die Bauunternehmen geeignete und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen vorfinden. Um legale Arbeit wieder bezahlbar zu machen, muss insbesondere die Steuerbelastung der mittelständischen Unternehmen zurückgeführt werden.
Darüber hinaus ist es völlig unvertretbar, dass Bund, Länder und Kommunen ihre Bauinvestitionen zugunsten konsumtiver Ausgaben weiter senken. Diese Entwicklung lässt sich auch anhand der erteilten Baugenehmigungen in Niedersachsen deutlich ablesen. Diese sind im Zeitraum von Januar bis Juni 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 2,6 Prozent zurückgegangen. Dies ist insbesondere auch auf den Rückgang im öffentlichen Bau mit 25,5 Prozent zurückzuführen.
Die Bauwirtschaft erwartet keine milliardenschweren Förderprogramme, sondern dass Bund, Länder und Gemeinden ihrer Infrastrukturverantwortung nachkommen und den bestehenden Baubedarf in diesem Bereich zeitnah umsetzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie für Niedersachsen e.V.
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