Pressemitteilung | Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Aktuelles aus der Ernährungsmedizin: Schokoladig-süß den Blutdruck senken!

(Aachen) - Bluthochdruck-Patienten, die ihren Speiseplan täglich um eine Tafel halbbittere Schokolade ergänzen, senken ihren Blutdruck messbar, berichtet heute Sven-David Müller, Sprecher der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen. Pharmakologen der Universität Köln haben in einer Untersuchung gezeigt, dass sich der leichte Bluthochdruck von 13 Patienten, die sich über 14 Tage hinweg täglich eine Tafel des zarten Halbbitter-Genusses gönnten und die daraus zu B(a)uche schlagenden 480 Kalorien an anderen Mahlzeiten einsparten, ihren Blutdruck bedeutend senkten (1). Nach Unterbrechung der täglichen Schokoladennascherei stellten sich die Blutdruckwerte wieder auf das alte Niveau ein. Ältere, unbehandelte Bluthochdruck-Patienten profitieren ganz besonders vom Schokogenuss.

Allerdings hat nur die dunkle Schoko-„sünde“ in Kombination mit einem entsprechenden Kalorienausgleich derartige Effekte, ermahnt Müller. Naschkatzen, die es sich mit weißer oder Vollmilchschokolade gut gehen lassen, werden sich über zusätzliche Röllchen ärgern, anstatt sich über einen niedrigeren Blutdruck zu freuen, so Müller. Diese ganz besondere Wirkung der dunklen Nascherei liegt an dem hohen Gehalt pflanzlicher Polyphenole in der dunklen Schokolade, vermutet der Ernährungsexperte: Die Polyphenolgehalte anderer Sorten sind nicht annähernd vergleichbar. Polyphenole sind Stoffe, die sich vor allem in den Blättern und Randschichten von Pflanzen befinden. Dort schützen sie die Pflanze vor schädlichen Umwelteinflüssen (freien Radikalen), erklärt Müller. Weiterhin fungieren sie – ganz besonders auch in der Kakaopflanze – als Aroma- und Farbstoffe. Polyphenole besitzen eine Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen: Außer den blutdrucksenkenden Wirkungen können den Polyphenolen Krebs vorbeugende, antimikrobielle, antithrombotische und entzündungshemmende Effekte zugeschrieben werden. Weiterhin stärken sie das Immunsystem (2). Wer also reichlich pflanzliche Nahrung zu sich nimmt, schützt sich vor Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und – ganz besonders natürlich in der kalten Jahreszeit – vor bakteriellen Infekten, so Müller. Das tägliche Stück Schokolade macht durch den Zuckergehalt außerdem leistungsfähig und erhöht Serotonin- und Endorphinspiegel, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt. Verbote und Verzicht sind der Gesundheit nie zuträglich – manche vermeintlichen Sünden haben sogar ihren ganz besonderen Nutzen für die Gesundheit: Lieber auf maßvollen Genuss achten, als ständige Selbstkasteiung betreiben, rät Müller abschließend. Mehr Informationen sind auf der Homepage www.ernaehrungsmed.de zu finden. Weiterhin stehen die Experten der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik gerne zur Beantwortung aller Fragen rund um das Thema Ernährung werktags von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr unter 0241/9610313 kostenlos zur Verfügung. 2917 Zeichen

Quellen:
(1) Taubert D et al.: Chocolate and Blood Pressure in Elderly Individuals With Isolated Systolic Hypertension. JAMA (290) 2003: 1029-1030

(2) Zerbst M (Red.): Der Brockhaus: Ernährung. F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig, Mannheim, 2001, 522, 576-577

Tipp zum Jahr der gesunden Ernährung 2004: Zimt ist ein leckeres Gewürz, das nicht nur zur Weihnachtszeit schmeckt. Zimt enthalt sekundäre Pflanzenstoffe, die einen Beitrag zur Blutzuckersenkung und einen positiven Einfluss auf die Zusammensetzung der Blutfettwerte haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. Sven-David Müller, Sprecher Kurbrunnenstr. 5, 52066 Bad Aachen Telefon: 0241/9610320, Telefax: 0241/6080834

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