Pressemitteilung | (BVR) Bundesverband Regie e.V.

Aktuelle Branchenpanels auf der MOVIECOM518 / BVR veranstaltet am 14./15. Dez. 2012 hochkarätige Fachveranstaltungen

(Berlin) - Der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland e.V. (BVR) wird in Zusammenarbeit mit der HypoVereinsbank AG und AUDI vom 13. bis 16. Dezember 2012 in München einen internationalen Filmgipfel mit veranstalten: die MOVIECOM518. Neben der Verleihung der Deutschen Regiepreise und internationalen Filmpremieren gibt es eine Fachkonferenz zu aktuellen berufs- und rechtspolitischen Themen.

Alle Veranstaltungen finden im HVB Forum, Kardinal-Faulhaber Str. 1, 80333 München statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter www.mc518.de ist sinnvoll, aber keine Bedingung. Hier eine Übersicht der vom BVR organisierten Panels:

Panel 1: DEGETO - NEUANFANG ODER DAUERKRISE?
Der wichtigste Auf traggeber für Fernsehfiction sortiert sich neu
Termin: Fr., 14.12. 2012, 11.00 - 12.30 Uhr

Mit schätzungsweise etwa 400 Mio. EUR verfügt die Degeto Film GmbH über den mit Abstand größten Finanztopf zum Ankauf oder zur Produktion von Filmen und Fernsehwerken. Über die Kriterien der Auftragsvergabe wurde hinter vorgehaltener Hand lange Zeit nur gerätselt. So konnte trotz jahrelanger Forderung nach Transparenz bis heute ein undurchsichtiges System agieren. Anscheinend nach Gutsherrenart vergaben die Geschäftsführer die begehrten Aufträge. Die ARD-Koordinatoren und Intendanten sahen dem meistens uninformiert, auf jeden Fall aber tatenlos zu. Auch die Rolle des Programmdirektors blieb unklar. Obwohl gebührenfinanziert, sind Informationen über die ARD-Tochter Mangelware.

Es diskutieren: Uli Aselmann (Produzent d.i.e. Film GmbH), Dominik Graf (Regisseur), Carolin Otto (Drehbuchautorin), Bernd Lenze (Vorsitzender Rundfunkrat BR, angefragt), Moderation: Stephan Wagner (Regisseur, BVR-Vorstand)


Panel 2: DIE ZUKUNFT DER VERWERTUNGSGESELLSCHAFTEN
Verwalter, One Stop Shop oder schlagkräftiger Kollektivagent der Urheber?
Termin: Fr., 14.12. 2012, 14.00 - 15.30 Uhr

In der aktuellen Urheberrechtsdebatte stehen Verwertungsgesellschaften (VG) unter besonderer Beobachtung, weil ihnen in der Zukunft wohl eine Schlüsselrolle in der kleinteiligen digitalen Verwertung zu kommen wird. Mit Ausnahme der GEMA, auf die zur Zeit besonders viel Kritik einprasselt, waren die übrigen deutschen VGs überwiegend auf den Zweitrechtebereich fokussiert. Klar ist, dass die kleinteiligen und diversifizierten Nutzungen der digitalen Welt stärker als bisher kollektiv wahrgenommen, vergütet und abgerechnet werden müssen. Sind die Verwertungsgesellschaften für diese Aufgabe gerüstet?
Es diskutieren: Dr. Urban Pappi (gf. Vorstand VG Bild-Kunst), Dr. Kilian Steiner (Direktor, GEMA). Dr. Robert Staats (gf. Vorstand VG Wort), Cay Wesnigk (Dok.film-Regisseur), Moderation Rolf Silber (Autor und Regisseur, Vorstand VG Bild-Kunst).


Panel 3: PROBLEMKIND URHEBERVERTRAGSRECHT
Muss ein anwendungsschwaches Reformgesetz reformiert werden?
Termin: Sa., 15.12. 2012, 12.00 - 13.30 Uhr

Es ist bereits zehn Jahr alt und noch immer kann es nicht laufen: das Urhebervertragsrecht. 2002 als Gesetz zur Stärkung der vertraglichen Stellung von Urhebern mit großen Hoffnungen auf den Weg gebracht, hat es in der Film- und Fernsehwirtschaft bisher kaum Wirkung entfaltet. Es gibt keinerlei Vergütungsregeln in dieser Branche, die den abstrakten gesetzlichen Anspruch auf angemessene Vergütung (nach § 32 UrhG) mit Leben erfüllen würden. Der Gesetzgeber hatte sich 2002 ein fein-maschiges System differenzierter Vergütungsregeln vorgestellt, in denen die jeweiligen Branchen selbst regeln, was als angemessen zu gelten hat. Der Verfahrensweg dazu ist aber kompliziert. Nutzen die großen Verwerter, etwa Sender, das aus, um sich der Vereinbarung angemessener Vergütung zu entziehen?

Und wie sieht es mit der Anwendung des viel beschworenen Bestseller-Paragrafen 32a UrhG aus? Muss das Urhebervertragsrecht grundlegend reformiert werden, um es vom Kopf einer einstmals gut gemeinten Idee auf praxistaugliche Füße zu stellen?

Es diskutieren: Prof. Dr. Norbert Flechsig (Rechtswissenschaftler), Dr. Florian Prugger (Justiziar Bundesverband Regie), Dr. Nikolaus Reber (Justiziar Bundesverband Kamera), Prof. Dr. Matthias Schwarz (Direktor Recht II ProduzentenAllianz), Moderation: Dr. Jürgen Kasten (GF BVR).


Panel 4: NOTRUF: DOKUMENTARFILM
Ein zentrales TV-Genre blutet aus
Termin: Sa., 15.12. 2012, 17.30 - 19.00 Uhr

Der Dokumentarfilm gehört zu den wichtigsten Programmelementen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zu den am stärksten bedrängten. Die 90minütige Dokumentation, einst Programmjuwel, wird in die Nachtschiene abgedrängt. Produktionskosten werden zunehmend gedeckelt. Unbezahlte Recherche- und Vorbereitungszeit und immer knapper werdende Dreh- und Postproduktionszeiten sind die Folge. Gerade in einem ohnehin mit geringen Budgets ausgestattetem Genre ist ein unerbittlicher Kostendruck von Seiten der Auftraggeber zu spüren. Eine aktuelle Honorarumfrage der Initiative Dok-Regie weist als Folge Stundenlöhne aus, die für Regisseure gerade mal zwischen 14 und 22 EUR liegen. Eine angemessene Urheber-Vergütung vermag man darin kaum noch zu entdecken.
Es diskutieren: Dagmar Biller (Produzentin, Tangram Film), Kirsten Esch (Regisseurin, Vorstand Bundesverband Regie), Thomas Frickel (gf. Vorstand ag dok) , Prof. Dr. Gerhard Fuchs (Präsident HFF München), Christiane Hinz (Leiterin Programmgruppe Gesellschaft und Dokumentation, WDR).


Panel 5: LECTURE MIT WOLFGANG PETERSEN
Termin: Sa., 15.12. 2012, 15.00 - 16.30 Uhr

Wolfgang Petersen erhält in diesem Jahr den Deutschen Regiepreis METROPOLIS (Ehrenpreis der VG Bild-Kunst) für sein Lebenswerk. Er ist der weltweit erfolgreichste deutsche Regisseur der letzten Jahrzehnte. Seine US-Filme "Troja" (2004), "Sturm" (2000), "Air Force One" (1997), "In the Line of Fire" (1993) waren Publikumsmagneten. Sie boten dem Kinogänger Spannung auf allerhöchstem Niveau. Das galt bereits für Petersens deutsche Welterfolge "Die unendliche Geschichte" (1984) und "Das Boot" (1981). Die Entführung in andere Welten, das Spiel mit Träumen und Albträumen innerhalb realitätsnah gestalteter Bilder verbunden mit einem Bekenntnis zum Film als aktionsreiche Spannungskunst - das beherrscht kaum ein deutscher Regisseur so perfekt wie Wolfgang Petersen. Im Werkstattgespräch mit Prof. Günther Rohrbach wird er sicherlich auch über legendäre "Tatorte" und vielleicht über seinen Erstling "Ich werde dich töten, Wolf" (1970) sprechen, in dem er sich bereits zum wirkungsmächtigen Genrekino bekannte.

Im Kino des Bayerischen Hofes gibt es begleitend eine kleine Petersen-Filmreihe zu sehen.

Das umfangreiche weitere Programm mit Filmen und Panels sowie mit dem Höhepunkt der Gala zur Verleihung der deutschen Regiepreise METROPOLIS 2012 finden Sie unter: www.mc518.de

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland e.V. Dr. Jürgen Kasten, Geschäftsführer Augsburger Str. 33, 10789 Berlin Telefon: (030) 21005-159, Telefax: (030) 21005-162

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