Pressemitteilung | Gesamtverband der Personaldienstleister e. V. (GVP) - Geschäftsstelle Berlin

Aktuelle Analyse: 2021 gab es 27 Prozent mehr Jobs als im Vorjahr

(Berlin) - Jobboom trotz Corona-Pandemie: Die Unternehmen auf dem deutschen Arbeitsmarkt suchten im Jahr 2021 deutlich verstärkt nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Vergleich zum Jahr 2020 waren 27,3 Prozent mehr Jobs ausgeschrieben, wodurch das Jobangebot insgesamt sogar etwas über dem Vorkrisen-Niveau lag. Der Arbeitsmarkt entwickelte somit auch in Pandemiezeiten sehr positiv.

Pünktlich zum neuen Jahr blickt der BAP-Jobnavigator auf die Entwicklung im Jahresverlauf 2021, zeigt die gefragtesten Berufsgruppen auf und wirft einen Blick auf die Situation in den einzelnen Bundesländern.

Schwacher Start, schnelle Erholung

Die Stellenausschreibungen zu Beginn des Jahres waren zunächst noch stark durch den zweiten Lockdown geprägt. Im Januar (928.700 Jobs) und Februar (1.050.000 Jobs) wurden insgesamt die wenigsten Jobangebote des Jahres 2021 veröffentlicht. Der Rückgang war jedoch deutlich geringer als im ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Nach einem ersten Anstieg ab März, erholte sich ab Mai der Arbeitsmarkt dann deutlich. Denn das Zusammenspiel aus der Entspannung der Corona-Lage, der Lockerung der Schutzmaßnahmen sowie der fortschreitenden Impfkampagne führten zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. In den Sommermonaten wurden folglich durchschnittlich 1,2 Millionen Jobs inseriert. Und zum Jahresende verstärkte sich der Wachstumstrend sogar noch: So wurde im November mit fast 1,5 Millionen Jobangeboten der Höhepunkt erreicht. Auch im Dezember wurden trotz der Feiertage die zweitmeisten Jobs des Jahres ausgeschrieben.

Größter Nachfrageanstieg im Marketing und Personalwesen

In allen Berufsgruppen stieg die Fachkräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr an. Den größten Anstieg verzeichneten im Jahr 2021 dabei vor allem die Berufsgruppen, in denen durch die wirtschaftliche Unsicherheit im Vorjahr deutlich weniger Stellen veröffentlicht wurden. Im Bereich Marketing, PR und Werbung wurden beispielsweise rund 274.000 Jobs ausgeschrieben. Hier gab es mit einem Plus von 43,2 Prozent gegenüber 2020 das stärkste Job-Wachstum. Überdurchschnittlich viele neue Jobs entstanden 2021 zudem im Personalwesen (+36,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr), in der Unternehmensführung und dem Management (+32,7 Prozent) sowie im Bereich Sekretariat und Verwaltung (+31,7 Prozent).

Etwas erholt hat sich auch das Hotel- und Gastgewerbe. 2020 verzeichnete die Berufsgruppe den größten Rückgang. 2021 wurden nun 16,3 Prozent mehr Stellen als im Vorjahr veröffentlicht.

Nachfrage nach Gesundheitsfachkräften hält an

Während der erste Lockdown im Frühjahr 2020 zu einem Nachfrageeinbruch in allen anderen Berufsbereichen führte, wurden Fachkräfte aus dem Bereich Gesundheit, Medizin und Soziales händeringend gesucht. Auch 2021 ist der Fachkräfteengpass im Gesundheitswesen allgegenwärtig und die Nachfrage stieg noch weiter. Jedoch ist der Anstieg im Vergleich zu den anderen Bereichen (+1,3 Prozent) am geringsten. Insgesamt wurden rund 1,2 Millionen Jobs veröffentlicht. Mit über 60 Prozent richtete sich der größte Anteil an Pflegekräfte, Arzthelferinnen und Arzthelfer sowie weitere Gesundheitsberufe. 25,1 Prozent wurden für den sozialen Bereich veröffentlicht und knapp 10 Prozent für Ärztinnen und Ärzte.

Bauboom trotz Corona-Pandemie

Die größte Nachfrage nach Fachkräften insgesamt gibt es nach wie vor im Bauwesen und im technischen Bereich. Mit 1,7 Millionen Jobangeboten führt der Bereich Bauwesen, Handwerk und Umwelt das Berufsgruppenranking der meistgesuchten Fachkräfte in Deutschland an. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Jobangebote um 16,9 Prozent gestiegen. Technische Fachkräfte folgen mit rund 1,4 Millionen Jobs direkt dahinter. Hier betrug der Anstieg 14,3 Prozent. Die Lieferengpässe und steigenden Materialpreise in dieser Branche wirken sich also bisher nicht auf den Arbeitsmarkt aus.

In Hamburg und Berlin gibt es die meisten Jobs pro Einwohner

Auf Bundesländerebene hat sich dagegen im Vergleich zu den Vorjahren eher wenig verändert. In den drei einwohnerstärksten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg wurden erwartungsgemäß die meisten Jobs veröffentlicht und alle drei verzeichneten jeweils deutlich über eine Million Jobangebote. Im Verhältnis zwischen Jobangeboten und Einwohnerzahlen schneiden hingegen die drei Stadtstaaten am besten ab: Hamburg führt dabei das Ranking an. Je fünf Einwohner gibt es hier eine offene Stelle, gefolgt von Berlin (5,8 Einwohner je Job) und Bremen (6,4 Einwohner je Job). Im Saarland wurden dagegen nicht nur die wenigsten Jobs ausgeschrieben, sondern hier gibt es auch die wenigsten Jobs je Einwohner (13,3 Einwohner je Job).

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP) Pressestelle Universitätsstr. 2-3a, 10117 Berlin Telefon: (030) 206098-0, Fax: (030) 206098-70

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