Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Aktives Wolfsmanagement ist europarechtskonform / VerbÀnde fordern rasche Umsetzung des Koalitionsvertrags

(Berlin) - Zu diesem Ergebnis kommt der Jenaer Staatsrechtler Professor Dr. Michael Brenner in einem jetzt veröffentlichten Gutachten im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion. Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Deutscher ZiegenzĂŒchter (BDZ), Bundesverband fĂŒr landwirtschaftliche Wildhaltung (BLW), Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV), Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und Vereinigung Deutscher LandesschafzuchtverbĂ€nde (VDL) begrĂŒĂŸen diese Klarstellung und fordern die Bundesregierung auf, den Koalitionsvertrag jetzt rasch umzusetzen und den gĂŒnstigen Erhaltungszustand fĂŒr den Wolf in Deutschland an die EuropĂ€ische Union zu melden.

Das Brenner-Gutachten belegt: Ein regional differenziertes Bestandsmanagement kann auch ohne konkreten Schadensbezug durchgefĂŒhrt werden. So lasse sich die Zahl der Wölfe auf einem sozio-ökonomisch akzeptablen Niveau halten, wenn der gĂŒnstige Erhaltungszustand dauerhaft gesichert ist. Professor Brenner zeigt Wege auf, wie sich ein regional differenziertes Bestandsmanagement fĂŒr den Wolf umsetzen lĂ€sst - auch auf Basis des strengen Schutzes, den die EU fĂŒr den Wolf trotz europaweit stark angestiegener BestĂ€nde nach wie vor verlangt.

Der dringende Handlungsbedarf wurde erst vor wenigen Tagen deutlich. Im Landkreis Stade kam es zu einem der bundesweit schwersten Übergriffe auf Nutztiere: Ein Wolfsrudel tötete 55 Schafe - trotz vorbildlicher Herdenschutzmaßnahmen. Das Stadium, in dem Herdenschutz und die Entnahme von auffĂ€lligen Einzelwölfen zum Management ausreichten, sei lange vorbei, bekrĂ€ftigten die sieben VerbĂ€nde. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von ĂŒber 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren - darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildhaltung. Die Akzeptanz fĂŒr den Wolf in den betroffenen Regionen schwindet dramatisch. Die Mitglieder der VerbĂ€nde erwarten deshalb von der Bundesregierung und der Sonder-MinisterprĂ€sidentenkonferenz Anfang September schnelles Handeln.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Fax: (030) 31904-205

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