Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Aktive Sterbebegleitung statt Tötung auf Verlangen

(Ludwigshafen) - Mit großer Mehrheit haben sich die 120 Delegierten der 99. Hauptversammlung der Klinikärzteorganisation Marburger Bund gegen die aktive Sterbehilfe ausgesprochen. Aktive Sterbehilfe sei das vorsätzliche Töten von Menschen. Die Klinikärzte sehen in dem niederländischen Euthanasiegesetz die Übertragung des „Rechts auf Töten“ auf den Arzt. Dies stehe im krassen Widerspruch zum ärztlichen Auftrag.

Rudolf Henke, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, sprach sich vehement dagegen aus, dass der „Arzt zum Vollstrecker“ werde. Henke wörtlich: „Bereits die Möglichkeit zur Tötung auf Verlangen erzeugt Druck auf Kranke, sie auch fordern zu müssen. Sich töten zu lassen, wird gesellschaftlich anerkannt und sogar gutgeheißen.“ Er sieht die Gefahr, dass jemand, der trotz seiner Krankheit weiterleben wolle, dies dann besonders begründen müsse. „Es wird Kranke geben, die sogar von Ärzten oder Angehörigen überredet werden, ihren Tod zu verlangen.“

Die aktive Sterbehilfe ebnet nach Überzeugung der mb-Delegierten den Weg für Willkür und Kostendruck auf unheilbar Kranke. Sie wiesen auf verbreitete Forderungen nach Kostendämpfung im Gesundheitswesen hin. Einige Wissenschaftler sprächen bereits von „Sterbekosten“, wenn sie Behandlung und Hilfe in der Zeit vor dem Tod meinten.

Die Klinikärzte forderten mehr qualifizierte Schmerztherapie und bestmögliche Pflege. mb-Vize Henke: „Es gehört zum ärztlichen Auftrag, Leiden zu lindern und Angst zu nehmen, um damit todkranken Patienten ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6 50668 Köln Telefon: 0221/9731680 Telefax: 0221/9731678

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