Aktion "Fahrradmitnahme in der Bahn" des ADFC Berlin machte Kapazitätsengpässe deutlich
(Berlin) - Im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse hat der ADFC Berlin mit einer pressewirksamen Aktion auf Kapazitätsengpässe bei der Fahrradmitnahme in der Bahn aufmerksam gemacht.
Mit dem Frühling beginnt die Saison für Fahrradausflüge ins Berliner Umland. Auch der ADFC Berlin bietet in diesem Jahr wieder mehr als 700 Ein- und Mehrtagestouren an. Am Beginn oder Ende vieler Radtouren steht eine Fahrt mit der Bahn. Obwohl die Zahl der Fahrgäste und mitgenommenen Räder seit Jahren steigt, haben die Besteller die Kapazität der Züge nicht erhöht. Dazu kommt, dass mit der letzten Ausschreibung die Größe der Fahrradabteile bei den durch Berlin verkehrenden RE-Linien sogar abgenommen hat. Oft müssen Radfahrerinnen und Radfahrer am Bahnsteig zurückbleiben.
Am letzten Tag der Internationalen Tourismusbörse haben die Tourenleiter des ADFC Berlin die Verantwortlichen in der Politik und bei den Bestellern auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Der ADFC fordert größere und zweckmäßigere Abteile für die Fahrradmitnahme.
Die Tourenleiter haben einen RE 2 mit rund 100 Fahrrädern bis an seine Kapazitätsgrenzen gefüllt. Es zeigte sich: Es können in den Mehrzweckabteilen bei guter Ordnung deutlich mehr Fahrräder mitgenommen werden, als mit 36 offiziell zugelassen. Konfliktpotential bieten die Klappsitze, die oft von Fahrgästen okkupiert werden, auch wenn in den Personenabteilen noch Plätze frei sind.
»Hier ist bessere Kommunikation durch Zugpersonal und Piktogramme gefragt«, sagt Eva-Maria Scheel, ADFC Landesvorsitzende. »Durch die Klappsitz-Bestuhlung wird der eigentliche Sinn der Mehrzweckabteile - die Mitnahme von Rollstuhlfahrern, Kinderwagen und Fahrrädern - konterkariert. Bei neuen Ausschreibungen und Fahrzeugbestellungen fordern wir, dass die Mehrzweckabteile größtenteils von Sitzen freigehalten werden.«
Außerdem reicht die Gesamtkapazität für den Bedarf in den Sommermonaten nicht aus. Da eine Reservierung bei den RE nicht möglich ist, bleiben Radreisende oft frustriert am Bahnsteig zurück.
»Die Radreisenden sind für die brandenburger Gastronomie und Tourismuswirtschaft eine wichtige Einnahmequelle«, so Scheel weiter. »Es ist im öffentlichen Interesse, dass die Fahrradmitnahme im ÖV attraktiver wird.«
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. Landesverband Berlin (ADFC)
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