Aktienindizes haben für Unternehmen höchste Priorität

(Frankfurt) - Die Bedeutung von Aktienindizes für Unternehmen wird weiter steigen. 76 Prozent der deutschen börsennotierten Unternehmen halten nach einer Umfrage des Deutschen Aktieninstituts die Aufnahme oder den Verbleib in einem Index für wichtig bis sehr wichtig. Vor allem internationale Indizes werden weiter an Bedeutung gewinnen. 73 Prozent der DAX-Unternehmen gehen davon aus, dass die STOXX-Indizes für das eigene Unternehmen in Zukunft wichtiger werden. Doch auch der DAX wird seine Bedeutung behalten. Nur 2,5 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einem Bedeutungsverlust aus.

Die Diskussion um die Umstellung der MSCI-Indexgewichtung auf den Free Float zeigt, welch große Wellen Änderungen in der Indexzusammensetzung schlagen. Die Gesellschaften beurteilen die Umstellung dabei differenziert. So beurteilen die in internationalen Indizes enthaltenen Unternehmen sie vorwiegend positiv. Während 43 Prozent der Gesellschaften die Orientierung am Streubesitz als „vorteilhaft“ oder „sehr vorteilhaft“ einschätzen, halten 40 Prozent sie für „nachteilig“ oder „sehr nachteilig“.

"Die Umstellung von Aktienindizes auf eine Free Float-Berechnung wird zu einer stärkeren Entflechtung der Unternehmensportfolios beitragen“, kommentiert Prof. Rüdiger von Rosen, geschäftsführender Vorstand des DAI, die Ergebnisse. „Damit werden auch deutsche Unternehmen wieder ein größeres Gewicht in internationalen Indizes erhalten. Viele Unternehmen antizipieren diese Entwicklung und warten nur noch auf die Möglichkeit des steuerfreien Beteiligungsverkaufs ab 2002.

Daher wird die Free Float-Umstellung positiver gesehen, als die momentan geplanten Indexveränderungen vermuten lassen.“

Defizite sehen die Gesellschaften bei der Informationspolitik der Indexanbieter. Nur 35,2 Prozent der Unternehmen bewerten diese als ausreichend oder umfassend. Die Gesellschaften wünschen eine stärkere Transparenz bei der Aufstellung von Indexkriterien und Änderungen der Indexzusammensetzung. Deren Ergebnisse erfahren sie oftmals erst aus den Medien.

Die Befragungsergebnisse (Studie 14) können auf der Homepage des Deutschen Aktieninstituts (www.dai.de) abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Aktieninstitut e.V. (DAI) Börsenplatz 5 60313 Frankfurt Telefon: 069/929150 Telefax: 069/9291512