Pressemitteilung | (BVI) Bundesverband Investment und Asset-Management e.V.

Aktienfonds durch anhaltende Börsenbaisse unter Druck / Rentenfonds bei steigenden Zinsen langfristig mit soliden Resultaten

(Frankfurt a. M.) - Die ausgeprägteste Börsenbaisse der Nachkriegszeit hat auch im ersten Halbjahr 2002 bei Aktienfonds deutliche Spuren hinterlassen. Nahezu alle Aktienfondsgruppen standen unter Druck. Dennoch zeigen die längerfristigen Resultate unverändert, dass Aktienfonds für einen effizienten Vermögensaufbau geeignet sind. Deutsche und europäische Rentenfonds erzielten bei steigenden Zinsen solide Resultate. Offene Immobilienfonds erwiesen sich wie in der Vergangenheit mit ihrer stetigen Wertentwicklung als äußerst zuverlässig. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Wertentwicklungs-Statistik des BVI Bundesverband Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften e.V.

Schwieriges erstes Halbjahr bei Aktienfonds

Der deutsche Aktienmarkt blickt auf ein äußerst bewegtes erstes Halbjahr zurück. Nach Kurserholungen im Laufe der ersten drei Monate trübte sich die Stimmung im zweiten Quartal wieder deutlich ein. Der Deutsche Aktienindex verlor von Jahresbeginn (5.160 Punkte) bis Ende Juni 15,1 Prozent. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen von Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland wider: Sie verzeichneten in den ersten sechs Monaten Wertrückgänge von durchschnittlich 16,0 Prozent. Das Ergebnis im Ein-Jahres-Bereich belief sich auf minus 26,3 Prozent sowie im Drei-Jahres-Zeitraum auf minus 20,1 Prozent. Mittel- und längerfristig ließen sich mit diesen Fonds jedoch weiterhin Wertsteigerungen von im Schnitt 6,3 Prozent nach fünf Jahren, 120,1 Prozent nach zehn Jahren sowie 685,5 Prozent nach 20 Jahren erzielen.

Osteuropa-Fonds entgegen dem Trend mit Zuwächsen

Auch an den internationalen Börsen prägten von Januar bis Juni Kursrückgänge das Bild. Dementsprechend belastet waren die kurzfristigen Ergebnisse europäischer Aktienfonds. Sie verbuchten im ersten Halbjahr durchschnittliche Wertminderungen von 17,1 Prozent sowie von 25,5 Prozent im Ein-Jahres-Bereich. Weltweit anlegende Aktienfonds verzeichneten Rückgänge von im Mittel 21,1 Prozent (laufendes Jahr) und 29,8 Prozent (ein Jahr). Einzig die in osteuropäische Märkte investierenden Aktienfonds brachten den Anlegern leichte Zuwächse. Diese Fonds profitierten vom derzeit günstigen wirtschaftlichen Umfeld Osteuropas und legten im Berichtszeitraum im Schnitt um 1,4 Prozent zu – auf Jahressicht waren es 6,0 Prozent.

Aktienfonds langfristig mit guten Ergebnissen

Dass sich ein “langer Atem” bei der Aktienfondsanlage weiterhin auszahlt, zeigen die langfristigen Ergebnisse von Aktienfonds mit europäischem Anlageschwerpunkt. Ihre durchschnittlichen Wertsteigerungen beliefen sich auf 6,6 Prozent nach fünf Jahren, 102,3 Prozent nach zehn Jahren sowie 582,1 nach 20 Jahren. International investierende Aktienfonds erwirtschafteten 18,9 Prozent im Fünf-Jahres-Zeitraum, 132,7 Prozent auf Zehn-Jahres-Sicht sowie 572,7 Prozent nach 20 Jahren.

Rentenfonds unter dem Einfluss steigender Zinsen

Steigende Zinsen beeinflussten im ersten Halbjahr die Kurse von Rentenpapieren. Die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere deutscher Emittenten erhöhte sich von 4,6 Prozent (Ende 2001) auf 4,9 Prozent, verblieb aber auf niedrigem Niveau. Aufgrund der zugleich leicht nachgebenden Kurswerte wurden bei Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt Euro (deutsche Emittenten) im Halbjahreszeitraum moderate Anlageergebnisse von im Mittel 1,5 Prozent erzielt – nach einem Jahr waren es 4,3 Prozent. Die Investition über einen Zeitraum von fünf Jahren brachte eine Werterhöhung von durchschnittlich 23,4 Prozent sowie von 90,0 Prozent nach zehn Jahren und 298,3 Prozent nach 20 Jahren.

Internationale Rentenfonds, deren Anlagespektrum stark vom Dollar-Raum geprägt ist, verzeichneten trotz des meist höheren ausländischen Zinsniveaus in den ersten sechs Monaten aufgrund der Schwäche der US-Währung Wertrückgänge von im Mittel 2,4 Prozent. Im Jahresvergleich fiel der Rückgang mit 2,8 Prozent geringfügig höher aus. Die Betrachtung mittelfristiger Anlagezeiträume zeigt respektable Ergebnisse dieser Fondskategorie: ein durchschnittliches Plus von 18,2 Prozent nach drei Jahren sowie von 31,6 Prozent nach fünf Jahren. Nach einer Haltedauer von zehn Jahren betrug die Werterhöhung im Schnitt 98,1 Prozent und nach 20 Jahren 378,8 Prozent.

Rentenwerte federn Wertminderungen bei Mischfonds ab

Bei gemischten Fonds, die je nach Marktlage ihren Anteil an Aktien und verzinslichen Wertpapieren im Fondsvermögen variieren, fiel die Wertminderung im Berichtszeitraum durch die Beimischung von Rentenpapieren wesentlich geringer aus als bei ausschließlich in Dividendentiteln investierenden Fonds. Das Resultat bei Mischfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland belief sich im ersten Halbjahr auf durchschnittlich minus 6,5 Prozent, das Ein-Jahres-Ergebnis auf minus 10,5 Prozent. Nach fünf Jahren verzeichnete dieses Fondssegment Wertsteigerungen von im Schnitt 25,4 Prozent. Die Langfrist-Resultate lagen im Mittel bei plus 103,0 Prozent (zehn Jahre) sowie plus 617,3 Prozent (20 Jahre).

Geldmarktfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, Kapital kurzfristig zu attraktiven Konditionen anzulegen – bei gleichzeitiger Flexibilität für die Umschichtung in andere Fondsgruppen je nach Marktlage. Der Wert von Geldmarktfonds mit Anlageschwerpunkt Euro bzw. Anlageschwerpunkt Euro (deutsche Emittenten) erhöhte sich von Januar bis Juni 2002 um 1,38 bzw. 1,42 Prozent. Auf Zwölf-Monatssicht erzielten diese Fondsgruppen Steigerungen von 3,09 bzw. 3,31 Prozent. Nach drei Jahren erwirtschafteten sie Zuwächse von 10,8 bzw. 10,7 Prozent.

Offene Immobilienfonds solide und wertstabil

Stabilität und Kontinuität zeichnen schon seit jeher die Wertentwicklung Offener Immobilienfonds aus. Dass sie auch im ersten Halbjahr erneut in der Lage waren, Wertschwankungen risikoreicherer Anlageklassen abzufedern, belegt ihr durchschnittlicher Wertzuwachs von 4,8 Prozent im Ein-Jahres-Zeitraum. Im Fünf-Jahres-Zeitraum erwirtschafteten diese sachwertorientierten Fonds eine Steigerung von 25,2 Prozent. Über zehn Jahre wiesen sie ein durchschnittliches Plus von 71,7 Prozent aus. Die Werterhöhung über 15 Jahre belief sich auf 138,2 Prozent sowie über 20 Jahre auf 230,6 Prozent. Eine ausgewogene Mischung hochwertiger Gewerbeimmobilien an erstklassigen in- und ausländischen Standorten sorgt für ausgeglichene Ergebnisse dieser Fonds. Aufgrund ihrer kontinuierlichen, stetigen Wertsteigerungen eignen sie sich in besonderem Maße als stabilisierendes Element in jedem ausgewogen strukturierten Depot.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften e.V. (BVI) Eschenheimer Anlage 28 60318 Frankfurt a. M. Telefon: 069/1540900 Telefax: 069/5971406

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