AGVU bedauert Kabinettsbeschluss zum Zwangspfand
(Bonn) - Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) bedauert, dass das Bundeskabinett ein Zwangspfand auf Getränke verabschiedet hat, obwohl Wirtschaftsverbände und Umweltorganisationen vernünftigere Lösungen aufgezeigt haben.
Die AGVU ist jedoch zuversichtlich, dass die Mehrheit der Länder im Bundesrat Verbrauchern und Unternehmen ersparen wird, jährlich mindestens 1,5 Milliarden Mark mehr auszugeben, damit leere Getränkeverpackungen künftig in Rücknahmeautomaten im Laden statt wie gewohnt in verbrauchernahen Altglascontainern und Wertstofftonnen gesammelt werden. Durch das Pfand auf schon bisher überwiegend der Verwertung zugeführte Einwegflaschen und Dosen würde ein Umwegsystem entstehen, das im Einzelhandel das herkömmliche Mehrwegsystem verdrängt.
Zur Vermeidung von Pfandbetrug müssten sämtliche Verpackungen mit einer fälschungssicheren, automatenlesbaren Kennzeichnung versehen werden, wodurch besonders die Einfuhr von Getränken aus dem Ausland behindert würde. Zudem wäre die Einrichtung eines Zwangskartells unumgänglich, das bundesweit den Strom der Pfandgelder und der für den Systembetrieb erforderlichen Zuzahlungen steuert und die Pfandverrechnung zwischen sämtlichen Herstellern und Vertreibern von Getränken kontrolliert.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e.V. (AGVU)
Bonner Talweg 64
53113 Bonn
Telefon: 0228/949290
Telefax: 0228/949294