Agrarwirtschaft vor großen Herausforderungen: Gemeinsam und professionell Probleme lösen
(Ravensburg) - Die Turbulenzen auf den Finanz- und Immobilienmärkten haben inzwischen auch die grundsolide Agrar- und Ernährungswirtschaft erfasst. Die Preise für Agrarrohstoffe sind an allen internationalen Börsen deutlich gefallen. Das unter-streicht die zunehmende Verflechtung des Agrarsektors mit den an-deren Rohstoff- und Finanzmärkten. Dadurch steigen die Risiken für Handel und Landwirtschaft, erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, am Sonntag, 12. Oktober, bei der Oberschwabenschau in Ravensburg.
Als große Herausforderungen skizzierte Nüssel den globalen Kli-mawandel und die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln bei gleichzeitigem Rückgang der verfügbaren Anbauflächen. Diese Probleme können nicht allein von der Landwirtschaft gelöst werden. Vielmehr sind die gesamte Gesellschaft und die Politik gefordert, sich für die langfristige Sicherung der Welternährung einzusetzen. Dafür müssen die Produktionsreserven ausgeschöpft und die Agrarerzeugnisse gerecht verteilt werden, so Nüssel.
Der DRV-Präsident betonte, dass sich alle Glieder in der gesamten Wertschöpfungskette vom landwirtschaftlichen Betrieb über die Verarbeiter und Vermarkter gemeinsam und professionell den Her-ausforderungen des Marktes stellen müssen. Hier sind die Genossenschaften genauso in der Pflicht wie ihre Mitglieder. Nüssel appellierte an die Landwirte ihre Verantwortung als Genossenschafts-Mitglieder wahrzunehmen, denn eine Genossenschaft ist nur so stark wie das Engagement ihrer Mitglieder.
Mit Blick auf die Molkereiwirtschaft betonte Nüssel, dass es grösse-ren, breit aufgestellten Unternehmen zukünftig leichter gelingen wird, Kostenvorteile zu erzielen und notwendige Investitionen zu finanzie-ren. Entsprechende Schritte zum Aufbau strategischer Potenziale sind aber mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden. Zudem werden mögliche Effekte und Markterfolge erst mit Zeitverzug wirksam. Nüssel forderte in diesem Zusammenhang die Landwirte auf, die Besten in die Gremien der Genossenschaften zu entsenden und zugleich in den eigenen Betrieben für wettbewerbsfähige Strukturen zu sorgen.
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