Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Agrarbericht: Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz bildet Schlusslicht in Deutschland

(Mainz) - „Der am 6. Februar vorgestellte Agrarbericht der Bundesregierung mit einem Gewinnzuwachs der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Deutschland von 17,7 Prozent trifft für Rheinland-Pfalz leider in keiner Weise zu“, erklärt Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd. Der von Bundeslandwirtschaftsministerin dargestellte Rückenwind für die Landwirtschaft blase den rheinland-pfälzischen Betrieben nach wie vor eher ins Gesicht. Gegenüber dem Vorjahr hätten hiesige Haupterwerbsbetriebe nur einen Gewinnzuwachs von 0,5 Prozent verzeichnen können und erreichten damit das schlechteste Ergebnis in den alten Bundesländern. Bezogen auf den Gesamtgewinn je Unternehmen sei die Situation noch dramatischer. Mit 28.852 Euro je Unternehmen bildeten die heimischen Betriebe das Schlusslicht in Gesamtdeutschland.

Das gute deutsche Gesamtergebnis sei auf den hohen Gewinnzuwachs bei den Milchvieh-, Schweine- und Geflügelbetrieben zurückzuführen, die von dem Einbruch des Rindfleischkonsums durch die BSE-Krise profitiert hätten. Diese Betriebsarten seien aber vor allem im südlichen Rheinland-Pfalz von untergeordneter Bedeutung. Drastische Gewinnrückgänge gegenüber dem Vorjahr mussten die Weinbaubetriebe (- 3,9 %) und die Obstbaubetriebe (- 5,3 %) hinnehmen. Diese Sonderkulturbereiche stellten eine herausragende Bedeutung in der Region dar, so Schindler.

Die Gewinne, von denen neben dem Lebensunterhalt auch noch die soziale Absicherung, die privaten Steuern, Tilgungen und Nettoinvestitionen bestritten werden müssten, stellten in keiner Weise eine Zukunftsperspektive für die landwirtschaftlichen Unternehmer im Land dar. Die große Unsicherheit bei den Landwirten und Weinbauern zeichne sich auch in der rückläufigen Investitionsrate ab. Auch in diesem Jahr halte die verhaltene Investitionstätigkeit an. Der deutschen Landwirtschaft fehlten bereits 2,5 Milliarden Euro an Investitionen, was extrem arbeitsplatzgefährdend im gesamten vor- und nachgelagerten Bereich vor allem im ländlichen Raum sei, resümiert Schindler. Darüber dürften die Verantwortlichen der Politik nicht hinweg sehen. Den landwirtschaftlichen Unternehmern müsse endlich wieder eine Perspektive gegeben werden. Neben der Agrarwende, dem Weinmarkttief, der BSE-Krise und der Maul- und Klauenseuche habe vor allem die für die Landwirtschaft extrem negative Steuerreform, die Ökosteuer und die Auswirkungen in der Umweltgesetzgebung entsprechende Wirkung gezeigt. Hier müsse korrigiert werden, fordert der BWV-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544

NEWS TEILEN: