"Afrika nicht den Chinesen überlassen"
(Frankfurt am Main) - Anlässlich des heutigen Afrika-Gipfels in Berlin erklärt Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft im VDMA: "China hat sich auf dem afrikanischen Kontinent die Pole-Position erarbeitet und ist mit weitem Anstand der wichtigste ausländische Lieferant, auch bei Maschinen und Anlagen. Deutschland und Europa können dagegen ihre Position nicht ausbauen, denn wir konzentrieren uns immer noch auf klassische Entwicklungszusammenarbeit ohne Bezug zur Wirtschaft. Das ist aus Sicht der europäischen Maschinenbauindustrie unbefriedigend, hier gibt es erhebliche Verbesserungspotenziale. Deutschland und Europa dürfen die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas nicht den Chinesen überlassen.
Ein Schlüssel für die Verbesserung der Geschäftsaktivitäten in der Region Subsahara-Afrika sind attraktive Finanzierungen für die Kunden des industriellen Mittelstands, zum Beispiel im Maschinen- und Anlagenbau. Nur so können Produktionsstätten vor Ort und Servicestrukturen mit deutscher oder europäischer Expertise aufgebaut werden. Wettbewerbsländer wie die Niederlande und USA machen es vor: Für viele Länder in Afrika haben sie neue Strategien entwickelt, die verschiedene staatliche Exportfinanzierungsinstrumente, etwa Garantien und Kredite, miteinander kombinieren. Auch beim Thema Investitionen muss Deutschland sein Angebot verbessern. Es fehlt an Kreditmöglichkeiten für Investitionen in Afrika.
Der VDMA hat seine Afrika-Aktivitäten in den letzten Jahren intensiviert, um seine Mitglieder bei der Erschließung und Bearbeitung der wachsenden Absatzmärkte zu unterstützen. Mit seiner Initiative "Fachkräfte für Afrika" werden in Botsuana, Kenia und Nigeria Ausbildungszentren für die duale Ausbildung erfolgreich betrieben."
Zum Hintergrund:
Der Anteil Afrikas an den Gesamtexporten von Maschinen und Anlagen aus Deutschland liegt heute nur bei 2 Prozent (2022: 4 Milliarden Euro). Der deutsche Marktanteil an den Gesamtmaschinenlieferungen nach Afrika hat sich in den vergangenen 10 Jahren kaum verändert und liegt bei rund 10 Prozent. China konnte im gleichen Zeitraum seine Marktanteile fast verdoppeln und erreichte im Jahr 2022 knapp 30 Prozent.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
Holger Paul, Leiter Kommunikation
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