AFA-Tabellen bremsen Wachstum und Beschäftigung

(Berlin) – “Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel zum 1. Januar 2001 in Kraft gesetzten neuen Abschreibungstabellen bremsen Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Sie kommen zugleich einer ´Steuererhöhung auf kaltem Wege` für kleine und mittlere Unternehmen gleich.” Dies hat der Vizepräsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Jochen Leonhardt, am Donnerstag in Berlin bekräftigt. Leonhardt sprach die Hoffnung aus, dass die für Donnerstagabend anberaumte Beratung dazu im Bundestag doch noch zu mehr “Realitätssinn” bei den Abschreibungen führe.

Die Verlängerung der Abschreibungsfristen, so hatte Leonhardt bereits bei der öffentlichen Anhörung im Bundestags-Finanzausschuss Mitte Januar erklärt, widerspreche dem technischen Wandel und der Finanzierungsstruktur in den mittelständischen Betrieben. Leonhardt: “Es gibt kein Land, in dem die Abschreibungen so überreguliert sind, wie in Deutschland”. Auch gebe es keine rechtliche Grundlage für die Verlängerung der Nutzungsdauer, wie das von der Präsidentin des Bundesfinanzhofes, Iris Ebling, klargestellt wurde. Ziel müsse es sein, so der BVMW-Vizepräsident, die vorliegenden AFA-Tabellen zurückzuziehen und die Abschreibungsfristen der tatsächlichen betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer anzugleichen.

Der BVMW hatte bereits im vergangenen Jahr in einem Brief an Bundesfinanzminister Eichel darauf hingewiesen, dass durch die Verlängerung der Abschreibungsfristen notwendige Investitionen verhindert und dadurch kleine und mittlere Unternehmen dauerhaft steuerlich mehrbelastet würden. Die längere Nutzungsdauer führe zu einer Verringerung der Nachfrage und gefährde damit letztlich Arbeitsplätze in mittelständischen Unternehmen. Die Verlängerung der Fristen bewirke zudem eine Überalterung der Ausrüstung und reduziere damit die Chancen im internationalen Wettbewerb, denn ausländische Konkurrenten könnten bei kürzeren Abschreibungszeiten schneller modernisieren.

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