Ärztinnen: Diskriminierung beseitigen, Karriere-Chancen verbessern

(Rostock) – Auf ihrer 101. Hauptversammlung hat die Klinikärztegewerkschaft Marburger Bund die Beseitigung der Diskriminierungen von Ärztinnen gefordert, die die Gleichstellung von Frauen im Arztberuf behindern. Nach Angaben des Marburger Bundes, mit rund 30.000 weiblichen Mitgliedern auch der größte Ärztinnenverband, seien Ärztinnen trotz ansteigender Zahl weiterhin massiv benachteiligt:

Ärztinnen bekleideten deutlich weniger Führungspositionen und verdienten weniger als Männer. Nur sechs Prozent der Medizinprofessoren seien weiblich. Von den rund 14.000 Chefärzten seien lediglich neun Prozent Frauen, die zudem jährlich im Schnitt 22 Prozent weniger Einkommen hätten. Auch die weiblichen Geschäftsführer erhielten ca. 14 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen.

Die Marburger Bund-Delegierten forderten die Bundesregierung und Arbeitgeber auf, frauenspezifische Förderungsmaßnahmen und neue Formen der Teilzeitarbeit zu schaffen, um den Einstieg im Beruf zu erleichtern und die Karriere-Chancen zu erhöhen. Ein zentraler Aspekt müsse dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Sicherstellung von Kinderbetreuungseinrichtungen sein.

Besonders wichtig seien sogenannte Mentorenprogramme, die der Marburger Bund bereits seinen Mitgliedern anbiete. Auch die Bundesregierung und die Krankenhausträger müssten solche Programme bundesweit auflegen, mit denen man Ärztinnen in ihrer beruflichen Entwicklung entscheidend unterstützen könne.

Angesichts des drohenden Ärztemangels könnten es sich die Politik und die Arbeitgeber nicht weiter leisten, auf die vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten qualifizierter Ärztinnen zu verzichten.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6 50668 Köln Telefon: 0221/9731680 Telefax: 0221/9731678