Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Ärztetag kritisiert ausufernden Wettbewerb der Krankenkassen

(Ludwigshafen) - Der 104. Deutsche Ärztetag in Ludwigshafen hat sich dagegen gewandt, aus den gesetzlichen Krankenkassen wirtschaftlich konkurrierende Unternehmen zu machen. "Ziele des Wettbewerbs wie Gewinnmaximierung und Kostenreduzierung teilen die Patienten in "gute" und "schlechte" Risiken auf. Damit wird aber der Grundgedanke der Gesetzlichen Krankenversicherung, die Solidarität zwischen Gesunden und Kranken, ins Gegenteil verkehrt", heißt es in einem Beschluss des Ärztetages. Die Ärzte würden zunehmend unter wirtschaftlichen Druck gesetzt und hätten kaum mehr die Möglichkeit zur freien therapeutischen Entscheidung, die die Basis für eine notwendige, vertrauensvolle und ethisch vertretbare Behandlung sei.

"Nicht mehr die gesundheitlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten bestimmen die ärztliche Arbeit, sondern fiskalische Vorgaben und eine überbordende Dokumentationspflicht", kritisiert der Ärztetag. In freier Praxis und im Krankenhaus wachse die Unzufriedenheit über die inakzeptablen Arbeitsbedingungen. Immer häufiger würden deshalb Ärzte ihre Praxen vorzeitig aufgeben und junge Ärzte ins Ausland abwandern.

Maßstab für die Vergütung ärztlicher Leistungen müsse daher die Qualität sein. "Im ambulanten Bereich wird es darauf ankommen, guten Leistungen einen fairen Preis zuzuordnen. Im Krankenhausbereich muss ärztlich Leistung angemessen bezahlt werden, zugleich muss die Arbeitszeit der Ärzte entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen auf ein gegenüber den Patienten verantwortbares Maß reduziert werden", fordert das Ärzteparlament.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Herbert-Lewin-Str. 1 50931 Köln Telefon: 0221/40040 Telefax: 0221/4004388

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